Reul entschuldigt sich für Richter-Rüge

von Redaktion

Fall Sami A.: NRW-Innenminister betont die Unabhängigkeit der Justiz

Düsseldorf – Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hat sich für seine Gerichtsschelte im Fall Sami A. entschuldigt. Ihm sei inzwischen klar geworden, dass seine heftig umstrittene Äußerung über Gerichtsentscheidungen, die möglicherweise nicht im Einklang mit dem Rechtsempfinden der Bürger stünden, „missverstanden werden konnte“, erklärte Reul in einer Mitteilung. „Das bedaure ich.“

Der Gefährder Sami A. war am 13. Juli nach Tunesien abgeschoben worden – zu Unrecht, wie das Oberverwaltungsgericht letztinstanzlich entschieden hat. Die deutschen Behörden müssen den 42-Jährigen nun auf Staatskosten nach Deutschland zurückholen. Reul hatte daraufhin gesagt: „Die Unabhängigkeit von Gerichten ist ein hohes Gut. Aber Richter sollten immer auch im Blick haben, dass ihre Entscheidungen dem Rechtsempfinden der Bevölkerung entsprechen.“ Reul sagte nun, für ihn sei klar, dass Richter ihre Entscheidungen nach Recht und Gesetz treffen müssten und die Verwaltung sich an diese Gerichtsentscheidungen halte. Auch Kanzlerin Angela Merkel betonte am Freitag, dass Entscheidungen unabhängiger Gerichte zu akzeptieren seien.

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