Hamburg – Gesundheitsexperten warnen vor Selbstdiagnosen per Internet. Die Recherche nach Krankheiten per Computer oder Smartphone führe leicht zu Verunsicherungen und Fehldiagnosen, teilte die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) mit. Im schlimmsten Fall verzögere eine digitale Selbstdiagnose die gezielte Behandlung einer Krankheit. Die Informationen im Netz seien von unterschiedlicher Qualität und könnten in den meisten Fällen den Gang zum Arzt nicht verhindern.
Rund drei Viertel der Deutschen forschten laut einer Forsa-Umfrage nach Erklärungen für Krankheitssymptome, so die KKH. Etwa zwei Drittel sähen aber auch eine Gefahr, zum Hypochonder zu werden. Gefährlich sei die Internet-Recherche deshalb, weil das Stichwort „Kopfschmerz“ nicht nur zu Treffern wie „Migräne“ und „Verspannungen“ führe, sondern auch zu „Hirntumor“. Manche fühlten sich dann sterbenskrank.
Auch die Internetsuche selbst sehen die Experten der Krankenkasse als Krankheit. Es drohe „Morbus Google“ oder „Cyberchondrie“: also die zwanghafte Suche nach Internetdiagnosen.