Berlin – Der Deutsche Städtetag hat von Bund und Ländern deutlich mehr Geld für die Betreuung von Kleinkindern gefordert. Fünf Jahre nach Inkrafttreten des Rechtsanspruchs für Kinder von ein bis drei Jahren sagte Städtetags-Präsident Markus Lewe: „Der Bund macht einen guten Anfang mit den 5,5 Milliarden Euro, die bis 2022 vor allem für die Qualität in der Kinderbetreuung angekündigt sind. Allerdings wird diese Summe auf Dauer nicht ausreichen.“ Es gehe bei der Kita-Qualität um eine neue große Kraftanstrengung, die nur Schritt für Schritt zu bewältigen sei.
Bund und Länder hätten in der vergangenen Legislaturperiode selbst Qualitätsziele benannt, deren Umsetzung in der Summe Kosten von weit mehr als zehn Milliarden Euro verursachen würde, sagte der Münsteraner Oberbürgermeister. „Nicht alle Wünsche können also in Kürze erfüllt werden, und perspektivisch müssen Finanzmittel nachgelegt werden. Außerdem müssen jetzt auch die Länder liefern.“
Seit dem 1. August 2013 gilt in Deutschland für alle Kinder im Alter von ein bis drei Jahren ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Seither bauen alle Bundesländer das Angebot massiv aus, um den Bedarf zu decken.
Lewe sagte, mit dem Rechtsanspruch habe es große Fortschritte für Familien gegeben. „Breite Angebote für die Betreuung von Kleinkindern sind in den vergangenen 10 bis 15 Jahren viel selbstverständlicher geworden.“ Die Städte hätten eine riesige Kraftanstrengung bewältigt. In den vergangenen zehn Jahren habe sich die Zahl der betreuten Kinder mehr als verdoppelt.