Berlin – Italien hat zugesagt, Flüchtlinge, die von Schiffen der EU-Marinemission „Sophia“ aus dem Meer gerettet werden, vorerst weiter aufzunehmen. Das gelte bis zu der von der EU angestrebten Neuausrichtung des Einsatzes, die in den nächsten fünf Wochen erfolgen soll, sagte Außenminister Enzo Moavero Milanesi am Montag nach einem Treffen mit Bundesaußenminister Heiko Maas in Berlin.
Italiens Regierung hatte zuletzt gedroht, keine Migranten mehr aufzunehmen, die im Zuge des Einsatzes gerettet werden. Einsatzführer Enrico Credendino ordnete daraufhin an, dass sich alle beteiligten Schiffe bis zu diesem Montag zurückziehen und in Häfen einlaufen sollen.
Eigentlich sollen die EU-Marineschiffe die Schleuserkriminalität vor der libyschen Küste bekämpfen. Seit 2015 haben sie aber auch fast 50 000 Schiffbrüchige aus dem Mittelmeer gerettet und nach Italien gebracht. Die italienische Regierung will nun eine Verteilung der Flüchtlinge auch auf andere EU-Länder erreichen. Milanesi sagte, er hoffe auf ein „ausgewogenes Ergebnis“ der Beratungen.
An dem Einsatz ist auch die Bundeswehr beteiligt. Das Schiff „Mosel“ stach am Montag wieder in See.