Türkei: Israels Botschafter muss gehen

von Redaktion

Diplomatischer Streit spitzt sich zu – Auch Belgien bestellt Botschafterin ein

Ankara/Jerusalem – Nach dem harten Vorgehen Israels im Gazastreifen hat die türkische Regierung Israels Botschafter zur Ausreise aufgefordert. Das Außenministerium habe Eitan Naeh übermittelt, dass es „angemessen ist, wenn er für einige Zeit in sein Land zurückkehrt“, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Damit scheint es sich nicht um eine förmliche Ausweisung zu handeln. Zuvor hatte Ankara seine Botschafter aus Washington und Tel Aviv abgezogen. Südafrika rief seinen Botschafter ebenfalls zurück.

Für heute hat auch Belgien die israelische Botschafterin Simona Frankel einbestellt. Sie hatte mit einem Radiointerview in Belgien Kritik ausgelöst: „Ich bedaure sehr jeden einzelnen Menschen, der gestorben ist, auch wenn es Terroristen sind, 55 Terroristen, die nahe an die Grenze kommen, um auf israelisches Territorium einzudringen.“ Belgiens Außenminister Didier Reynders sagte dazu: „Man bekommt viel zu hören, aber irgendwann ist eine Grenze erreicht.“

Am Montag hatten die USA ihre Botschaft in Jerusalem eröffnet. Im Gazastreifen kam es zu gewaltsamen Protesten, bei denen israelische Soldaten 60 Palästinenser töteten und 2700 verletzten.

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