München/London – Heute Mittag gibt Bundestrainer Joachim Löw in Dortmund seinen vorläufigen Kader für die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland (14. Juni bis 15. Juli) bekannt – wohl mit Mesut Özil und Ilkay Gündogan. Beide herausragende Spieler, die inzwischen in der englischen Premier League kicken – und Musterbeispiele für Integration.
Umso verstörender die Bilder aus London. Gündogan, Özil und Cenk Tosun, ein weiterer Deutsch-Türke, der beim FC Everton spielt, trafen sich in London mit dem hierzulande umstrittenen türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. War es gezielte Wahlkampfhilfe (am 24. Juni wird in der Türkei gewählt)? Oder war es politische Unbedarftheit, die vor allem bei dem blitzgescheiten Gündogan überraschen würde?
Heikel für die Betroffenen, heikel für den Deutschen Fußball-Bund (DFB), der derzeit eine wichtige Bewerbung laufen hat: Er will die Europameisterschaft 2024 ausrichten. Einziger, aber starker Konkurrent ist die Türkei, die vor allem dieses einen Trumpf hält: Chef Erdogan forciert die Kampagne höchstpersönlich. gük