Aus für Handy-Verbot an Schulen

von Redaktion

Kultusminister: Über private Smartphone-Nutzung soll vor Ort entschieden werden

München – Bayerns Schulen sollen künftig selbst entscheiden, ob Schüler das Smartphone auf dem Schulgelände privat nutzen dürfen. Das kündigte Bayerns Kultusminister Bernd Sibler (CSU) gestern nach einem Runden Tisch zur Handy-Nutzung an Schulen in München an. Bislang schreibt der Gesetzgeber vor, dass Smartphones an der Schule generell ausgeschaltet sein müssen – solange sie nicht für den Unterricht verwendet werden oder eine Lehrkraft ausdrücklich eine Ausnahme zulässt. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer der Gesprächsrunde – darunter Schüler-, Lehrer- und Elternvertreter sowie Bildungsexperten – sprach sich laut Sibler für mehr Gestaltungsmöglichkeiten durch die Schulen aus.

„Ich habe viel Sympathie für diesen Weg“, betonte der Minister und bezeichnete das Vorhaben als einen „Schritt zur Demokratisierung“. Als mögliches Gremium, das an der jeweiligen Schule entscheiden solle, nannte er das Schulforum, an dem Lehrer, Schüler und Eltern beteiligt sind.

Eltern- und Lehrerverbände sowie die Oppositionsparteien im Landtag hatten das Handy-Verbot an Schulen, das 2006 ins Bayerische Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen aufgenommen wurde, zuletzt immer wieder als nicht mehr zeitgemäß kritisiert. Auch der Kultusminister betonte, dass das Smartphone aus dem Alltag mittlerweile nicht mehr wegzudenken sei. Dennoch mahnte Sibler gestern, die Gefahren wie Suchtverhalten und Cyber-Mobbing nicht aus dem Blick zu verlieren. Auch müsse der private Gebrauch des Smartphones zur Unterrichtszeit tabu bleiben. Die Lockerung des Verbots sei ausdrücklich nur für unterrichtsfreie Zeit auf dem Schulgelände in der Diskussion.

Nach Pfingsten will der Minister den Wunsch aus dem Runden Tisch dem Bildungsausschuss im Landtag vorstellen. Nun wird geprüft, ob die Neuregelung einer Gesetzesänderung bedarf. ja

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