Separatisten in Katalonien knapp vorn

von Redaktion

Kopf-an-Kopf-Rennen bei Regionalwahlen – Schwierige Koalitionsbildung

Barcelona – Bei der Neuwahl in der spanischen Konfliktregion Katalonien gibt es einen sehr knappen Wahlausgang. Nach Auszählung fast aller Stimmen in der Nacht auf Freitag haben die Parteien des separatistischen Lagers gemeinsam erneut knapp die absolute Mehrheit im Parlament von Barcelona errungen. Die drei Parteien, die für die Unabhängigkeit Kataloniens eintreten, kamen demnach zusammen auf 70 Sitze, das entspricht einer Mehrheit von rund 52 Prozent.

Zwei Parteien lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Unabhängigkeits-Gegnerin Inés Arrimadas von der liberalen Partei Ciudadanos holte die meisten Stimmen und 36 Sitze. Die separatistische Liste JuntsxCat des abgesetzten Regionalpräsidenten Carles Puigdemont, der erneut als Spitzenkandidat angetreten war, kam auf 34 Mandate. Die linksnationalistische Partei ERC des Separatisten Oriol Junqueras erhielt 32 Sitze. Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy büßte viele Stimmen ein (vier Sitze). Die Region im Nord-Osten Spaniens bleibt damit gespalten.

Die Wahlbeteiligung lag bei 82 Prozent. Es werden schwierige Koalitions-Verhandlungen erwartet, da es auch innerhalb der beiden Lager Meinungsverschiedenheiten gibt.

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