Dolmetschen in der Zukunft

von Redaktion

Übersetzung im digitalen Wandel

Sie wird immer wieder gestellt – die Frage nach der Zukunft von Übersetzern und Dolmetschern. Und nicht selten damit beantwortet, dass es diese Berufe angesichts des technischen Fortschritts bald nicht mehr geben wird. Mit der Digitalisierung und den Fortschritten im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) verändern sich die Arbeitsbedingungen auch für Übersetzer und Dolmetscher, heißt es von Seiten des Bundesverbands Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ).

Derartige Entwicklungen hätten aber den Berufsstand schon von jeher begleitet und er habe es immer verstanden, sich den neuen Bedingungen nicht nur anzupassen, sondern diese zu nutzen.

Die Entwicklung der maschinellen Übersetzung erscheint wie Science-Fiction. Doch das Qualitätsniveau ist nicht mit von Menschen übersetzten Texten gleichzusetzen. Die Ergebnisse maschineller Übersetzung sind dank riesiger digitaler Datenbestände, sprachregelbasierter Systeme und dank neuronaler Netzwerke schon deutlich besser als vor ein paar Jahren. Aber genau hierin liegt auch die Problematik. Laien, die zwar beide Sprachen verstehen, erkennen meist gravierende terminologische Fehler, falsche Bezüge und fehlerhafte kontextuelle Zuordnungen nicht, da die Übersetzung sprachlich gut und richtig klingt. Im privaten Bereich mögen solche Fehlübersetzungen vielleicht keine schwerwiegenden Konsequenzen haben.

Wenn es allerdings um geschäftskritische, rechtlich oder für Leib und Leben relevante Texte geht, sind Profis gefragt, die die Methodik und die Feinheiten des Übersetzungsprozesses in ihrer Ausbildung verinnerlicht und mit ihrer Berufserfahrung gefestigt haben.

Im Zuge der Globalisierung und Digitalisierung wächst zudem der Bedarf an Übersetzungen. Es geht um Textmengen, die menschliche Übersetzer gar nicht mehr bewältigen können. Allein deshalb wird man auf automatisierte Prozesse setzen müssen. Damit verändern sich auch die Berufsbilder. Für Übersetzer und Dolmetscher heißt das, dass sie zunehmend in der Beratung gefragt sind, um diese Prozesse zu gestalten.bdü

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