Die Wirtschaft ist am Zug

von Redaktion

Die Wirtschaft ist kein anonymes Kollektiv, sie besteht aus allen Produzenten und Konsumenten, aus uns. Entsprechend haben alle Verantwortung dafür, was hergestellt, ver- und gekauft, benutzt und weggeworfen wird.

Die Zeitung, die Sie in der Hand halten, der Kaffee, den Sie täglich trinken, die Kleidung, die Sie heute morgen angezogen haben. Das Auto oder der Zug, in den Sie gestiegen sind. Der Stuhl, auf dem Sie gerade sitzen, das Duschgel, das Sie benutzt haben: Sie könnten diese Aufzählung seitenweise fortsetzen, indem Sie sich einfach umschauen.

Sie werden feststellen: Fast alles, was Sie umgibt, ist ein Produkt der Wirtschaft. Unternehmen haben es produziert und verkauft. Dafür wurden Arbeitskraft, Energie und Rohstoffe eingesetzt. Und: Alles wird irgendwann auch wieder zu Abfall. Müll, den es zu entsorgen oder wiederzuverwerten gilt.

Die Herstellung, der Gebrauch und die Entsorgung dieser Produkte können entweder sehr belastend für Ihre Umwelt sein, oder eben nicht. Das entscheiden verantwortungsbewusste Unternehmer, Angestellte und Konsumenten. Das entscheidet „Die Wirtschaft“.

Wirtschaft statt Ichschaft

Im Wort Wir(t)schaft steckt das Wort „Wir“ – das, was wir schaffen. Damit haben wir den Schlüssel. Wir können es schaffen, die Probleme, von denen im Umfeld der Nachhaltigkeit ständig die Rede ist, zu lösen. WIR, also die WIRtschaft kann Lösungen entwickeln und Produkte anbieten, die energiesparend, wiederverwertbar, langlebig, fair und gesund sind. Und wen braucht es dazu noch? Sie! Ja genau: Sie!

Warum ich, werden Sie fragen. Das ist doch Sache der Politik. Tatsächlich legt nicht nur das Kreuzchen bei den regelmäßig stattfindenden Wahlen die Richtung fest, in die es gesellschaftlich gehen soll. Wichtiger noch ist die tägliche Entscheidung, was Sie kaufen. Der Wahlschein in der Geldbörse legt fest, wohin die Reise geht. Mit unserer Kaufkraft entscheiden tagtäglich WIR, wohin die WIRtschaft steuert.

So einfach können WIR die Welt verändern. So funktioniert das Gesetz von Angebot und Nachfrage in der WIRtschaft.

Verantwortung übernehmen

Weil immer mehr Menschen in letzter Zeit immer häufiger zu umweltfreundlicheren Produkten gegriffen haben, verändert sich die Wirtschaft. Wir und somit die Wirtschaft haben erkannt, dass wir Verantwortung übernehmen müssen. Verantwortung dafür, was produziert wird, Verantwortung dafür, woher die Rohstoffe für ein Produkt kommen, Verantwortung dafür, wie sich ein Produkt während seiner Nutzung auswirkt und auch dafür, was nach dem Gebrauch mit diesem Produkt passiert.

Weltweite Initiative: Global Campact

Die freiwillige Übernahme von Verantwortung durch die Wirtschaft haben der damalige UN-Generalsekretär Kofi Anan und der deutschstämmige Georg Kell schon vor 20 Jahren bei den Vereinten Nationen durchge boxt. Seitdem haben sich diesem „Global Campact“ – der weltweit größten und wichtigsten Initiative für verantwortungsvolle Unternehmensführung – viele Firmen angeschlossen. Heute verpflichten sich immer mehr Unternehmen, auch die 17 Sustainable Development Goals (SDG), also die gemeinsam beschlossenen Nachhaltigkeitsziele der Weltgemeinschaft, umzusetzen.

Das findet seinen Widerhall hier vor Ort: in Rosenheim, Raubling, Mühldorf, Kraiburg. Damit übernimmt die Wirtschaft Verantwortung, sie übernimmt Corporate Social Responsibility (CSR).

Beauftragte für Nachhaltigkeit

Eine Vielzahl von Unternehmen hat mittlerweile einen CSR-Beauftragten, hat eine CSR-Seite, integriert CSR in die Unternehmensphilosophie: Tchibo produziert aus „Bio-Baumwolle“, Ikea will Styropor verbannen, BMW baut ein Elektroauto, Naturhaus Kastenhuber in Riedering verzichtet auf Petrochemie, EM Chiemgau fördert den Humusaufbau und der Unverpacktladen in Rosenheim oder das Start-up RECUP helfen lokal und bundesweit Verpackungsmüll zu reduzieren.

Greenwashing durchschauen

Corporate Social Responsibility, oder einfach CSR: damit übernehmen Unternehmen Verantwortung dafür, wie sich ihre Produkte und Handlungen auf die Gesellschaft und die Umwelt auswirken. Wird mit dem sozialen und ökologischen Engagement allerdings nur Reklame gemacht, ist das „Greenwashing“. Das zu durchschauen ist Aufgabe von Politik, Medien und vor allem von den Konsumenten.

Artikel 5 von 5