Woher nur diese Schweißperlen auf der Nase, die rundlich und prall aus den Poren hervorquellen? Einhergehend mit plötzlich einsetzender Atemnot, die die kleine Tischgemeinschaft am Strand des Inselparadieses von Koh Kood während der Mittagsmahlzeit befällt. Hat hier etwa der Chefkoch zu tief in die Chilidose gegriffen und damit dieses flammende Feuer in der Mundhöhle entzündet?
Ja, die thailändische Küche hat es in sich. „In ihrer pikanten Schärfe aber durchaus auch für Unerfahrene ein Gaumenkitzel“, wie Kochlehrerin Anna in der modern ausgestatteten Kochschule des Soneva Kiri Resorts vo-rausschauend beteuert. Denn während ihres Kochkurses gelingt es ihr im Handumdrehen, die chilischarfen Gerichte durch einen Schuss Kokosmilch geschmacklich abzumildern, mit pikanter Fischsauce zu salzen, durch gehaltvolle Shrimppaste zu aromatisieren und sie schließlich, als letzten Kick, mit einer Prise Palmzucker zu veredeln.
Im Blätterwerk des Tropendschungels
Eine kulinarische Opulenz, die Anlass genug bietet, sich nicht nur etwas Bewegung, sondern auch einen Überblick über das ausgedehnte Soneva Kiri Resort zu verschaffen. Eine romantische, in stilvollem Luxus ausgestaltete Anlage, deren großzügige Wohneinheiten mit heimischen Naturmaterialien unauffällig in das Blätterwerk des üppigen Tropendschungels eingepasst sind.
Dem Chef des Soneva Kiri Resorts, Frank Grassmann aus Deutschland, ist seine Begeisterung nach mehrjährigem Aufenthalt auf Koh Kood immer noch deutlich anzumerken. Und es bereitet ihm nicht die geringste Mühe, umgehend die für ihn wichtigsten Attraktionen dieses ausgefallenen Ortes an seinen Fingern abzuzählen.
Schwebendes Baumwipfel-Refugium
So besonders die landestypisch ausgestatteten Tempel des guten Geschmacks. Einer davon das „Benz“, in dem Chirapha Kaosala als Hohepriesterin der gepflegten Thai-Küche allabendlich bei achtgängigen Menüs ihres Amtes waltet. Und nicht zu vergessen das Baumwipfel-Refugium in Strandnähe, das mit einem frei schwebenden Aufzug in Form eines riesigen Vogelnestes erklommen wird. Und das aus luftiger Höhe, beflügelt durch einen guten Tropfen, zwischen mächtige Baumkronen den Blick freigibt auf die verwirrende Inselvielfalt des Trat-Archipels.
Eine dieser Inseln ist Koh Mak, deren Konturen sich vom Schnellboot aus nun immer deutlicher abzeichnen. Für den äußerst sympathischen Yodying, der die Überfahrt auf „seine“ Insel nutzt für erste Erklärungen, stellt sie etwas Besonderes dar. Ist sie doch das persönliche Geschenk des thailändischen Königs Rama V. an seinen Urgroßvater. Ein glücklicher Umstand, der der kleinen Insel einen deutlich spürbaren familiären Charakter verleiht. Jeder kennt hier jeden und ist um nur wenige Ecken herum mit jedem verwandt.
Leichtigkeit des Inseldaseins
Für Yodying war es daher selbstverständlich, auf seiner Familieninsel persönlich Hand anzulegen und sich eine eigene Existenz aufzubauen. In Form des Good Time Resorts, günstig platziert an einem Insel-Aussichtspunkt zwischen zwei verführerischen Sandstränden.
Eine Inselrundfahrt im klapprigen „Cabrio“ mit seitlichen Sitzbänken verdeutlicht, wie ungezwungen sich der Alltag hier abspielt. Besonders für diejenigen, denen auch ohne Statussymbole die Leichtigkeit des tropischen Inseldaseins zum Leben ausreicht, solange nur die besonders während der Hauptsaison hier eintreffenden Touristen einen bescheidenen Wohlstand garantieren.
Ausgestattet mit dem Segen eines buddhistischen Mönches unter einem ausladenden Bodhi-Baum, wartet Yodying mit einer weiteren Überraschung auf. Diesmal in Form eines von ihm selbst gezimmerten Holzfloßes, das er mit einem kleinen Außenbordmotor ausgestattet hat. Damit steuert er knatternd bei spiegelglatter See kurz vor Sonnenuntergang noch ein Stückchen weiter zurück zur Natur. Hinüber zur winzigen Nachbarinsel Koh Kham, deren wunderbar flach auslaufender Sandstrand bei einer Wassertemperatur von 24 Grad die Herzen sogleich höher schlagen lässt.
Doch schon winkt bei diesem beschwingten Inselhüpfen am nächsten Morgen die dritte Insel des Trat-Archipels. Es ist Koh Chang, die größte von allen, die von der Hafeneinfahrt an ihrer Südspitze aus mit einem eleganten Leuchtturm herüber grüßt. In seinem Schatten dienen bunte Verkaufsstände, Bars und Restaurants als erste Anlaufstelle für die hier eintreffenden Besucher. Die Mehrzahl von ihnen unterwegs zu den weißen Sandstränden auf der Westseite der Insel.
Quirlige Metropole
Welch ein Gegensatz zu der quirligen Metropole Bangkok, die vor dem Rückflug nach Europa noch zu einem kurzen Aufenthalt einlädt. Besonders die Gegend um den gemächlich dahinströmenden Chao Phraya Fluss mit seinen im Uferbereich aufragenden eigenwilligen Tempeltürmen. Wie in jedem Jahr noch zusätzlich verziert zum chinesischen Neujahrsfest, das die Gäste der Stadt über mehrere Tage mit ausgelassener Stimmung begleitet. Mit Sicherheit der nördlichste Ausläufer des Zaubers, den der Golf von Thailand bereithält.Kregel