Im KfW-Zuschussprogramm „Altersgerecht Umbauen“ werden 2018 nun wieder Maßnahmen im Bereich Barrierereduzierung gefördert.
Wie die Aktion Barrierefreies Bad mitteilt, hat der Bund im August 75 Millionen. Euro freigegeben. „Natürlich hätten wir uns gefreut, wenn die Bereitstellung eher erfolgt wäre. Nach der langen Wartezeit sind wir aber froh, dass es in diesem Jahr noch weitergeht“, sagt Jens J. Wischmann, Sprecher der gemeinsamen Initiative der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) und des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK).
Schnell sein lohnt sich
Wer im Rahmen einer Badmodernisierung auf Fördermittel zugreifen will, sollte mit dem Online-Antrag im KfW-Zuschussportal nach Möglichkeit umgehend loslegen. Laut dem VDS-Geschäftsführer gehen die Gelder erfahrungsgemäß sehr schnell zur Neige. Anspruchsberechtigt seien neben privaten Eigentümern von Wohnimmobilien auch Mieter. Zuvor sollten sie jedoch eine Zustimmung des Vermieters zu den geplanten Vorhaben einholen.
Wie im Vorjahr beträgt der Zuschuss bis zu 6250 Euro pro Wohneinheit. An dessen Bewilligung werden allerdings von der staatlichen Förderbank unter anderem folgende Bedingungen geknüpft: Die Maßnahmen müssen den technischen Mindestanforderungen entsprechen, vorab genehmigt sowie von einem Fachbetrieb durchgeführt und in Rechnung gestellt werden.
Video-Leitfaden zum Badumbau-Zuschuss
Wie man im Internet bei der staatlichen Förderbank mit den richtigen Angaben zu den entsprechenden Antragsunterlagen kommt, lässt sich Schritt für Schritt in einem rund fünfminütigen Video-Leitfaden „Altersgerecht umbauen – Ihr Onlineweg zum Investitionszuschuss“ im Internet auf www.aktion-barrierefreies-bad.de nachvollziehen.
Wischmann wies zudem darauf hin, dass der Zuschuss „Altersgerecht Umbauen“, anders als der Name es impliziere, nicht nur für Wohnungen oder Bäder von Senioren gedacht sei. Im Gegenteil: Von weniger Barrieren gepaart mit mehr Wohnkomfort und höherer Sicherheit profitierten alle Altersgruppen.
Rutschfeste bodengleiche Duschen, Waschbecken mit Kniefreiraum, Klappsitze und Haltegriffe gewährleisteten älteren und in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen einen möglichst langen Verbleib in der gewohnten Umgebung. Sie kämen aber auch Familien mit Kindern zugute.
Praktisch: die bodengleiche Dusche
Dass diese Botschaft in den Köpfen vieler Bauherren bereits verankert ist, zeigt das Beispiel der bodengleichen Dusche. Die von der VDS in Auftrag gegebene Studie „Die Deutschen und ihre Bäder“ identifizierte sie als „absoluten Aufsteiger“ bei Sanitärprodukten. Danach sind 2017 bereits 17 Prozent der Bäder mit der sowohl ästhetischen als auch nutzerfreundlichen Lösung ausgestattet. Im Jahr 2011 waren es noch lediglich sieben Prozent.
Die Entwicklung beruhe auf der starken Nachfrage nach altersgerechten, barrierefreien Bädern. Nicht zuletzt, so glaubt der Verband, sei sie der umfassenden Online-Aufklärung der Brancheninitiative Aktion Barrierefreies Bad geschuldet.
Altersgerechte Bäder Mangelware
Wie hoch der Bedarf nach barrierereduzierten Badlösungen ist, verdeutlicht die von forsa durchgeführte und für rund 62 Millionen Deutsche ab 18 Jahren repräsentative Erhebung ebenfalls. Danach sind lediglich 17 Prozent der Bäder derzeit „voll und ganz“ für ältere Menschen bequem nutzbar.
Demzufolge wäre nur in etwa sechs Millionen der insgesamt 36 Millionen bewohnten Wohnungen in Deutschland ein Bad vorhanden, das die Bezeichnung „altersgerecht“ ohne Abstriche verdient.
Von den Befragten, die über kein altersgerechtes Bad verfügen, gaben elf Prozent an, einen entsprechenden Umbau definitiv oder vielleicht zu planen. Allein das entspricht einem mehr oder minder realen Bedarf an etwa 1,8 Millionen (neuen) Bädern, konkretisiert die VDS. Weitere 51 Prozent ohne altersgerechtes Bad dachten zumindest über einen Umbau schon einmal nach.