„Doppelt hält besser“ – Gabriel Raab sieht es sehr gelassen, dass er heute Abend im Programm gleich beider öffentlich-rechtlicher Sender zu sehen ist, und das auch noch exakt zur selben Zeit ab 20.15 Uhr. Im „Bozen-Krimi“ im Ersten spielt er schon seit 2015 neben Hauptdarstellerin Chiara Schoras als Sonja Schwarz den jungen Commissario Jonas Kerschbaumer, in „Der Bergdoktor“ (ZDF) ist der Schauspieler in einer Gastrolle als Lennart Breithaupt zu sehen, der nach dem Tod seiner Frau mit seinem Schwiegervater um das Sorgerecht für seine Tochter kämpft.
Er freue sich sehr, in ARD und ZDF zu laufen, sagt der 37-Jährige im Interview und lacht: „Eine bergige Kulisse ist zumindest in beiden Filmen garantiert. Da kann man hin- und herzappen und sich überlegen, ob man lieber in den Dolomiten oder am Wilden Kaiser bergsteigen möchte.“ Nicht nur der Schauplatz, die malerische Bergwelt der Alpen, ist ähnlich, auch in den Figuren, die er spielt, sieht der Wahl-Münchner Überschneidungen: „Beide kämpfen um ihre Position und fühlen sich hintergangen. Außerdem gibt es in beiden Folgen einen dramatischen Unfall, der das weitere Geschehen bestimmt.“
Die Rolle im „Bergdoktor“ habe ihn besonders gereizt, verrät Raab, den Theaterbesucher aus seiner Zeit am Münchner Volkstheater und aus seiner Rolle als Mammon im Salzburger „Jedermann“ kennen: „Ich spiele jemanden, der durch ein traumatisches Ereignis und durch anhaltendem Stress unter chronischen Schmerzen leidet, aber nicht bereit ist, sich die Krankheit einzugestehen. Das führt zu einem Kampf gegen den eigenen Körper.“
Kurioserweise profitierte Raab beim Dreh der einen für die Rolle in der anderen Produktion. Weil er im ZDF-Film einen Sportschwimmer spielt, lernte er in den Drehpausen des ARD-Krimis – der Titel der Folge lautet „Falsches Spiel“ – im Schwimmbad und im Kalterer See das Kraulen: „Ich glaube, das Ergebnis sieht ganz okay aus. Ich bitte allerdings Sportschwimmer, bei der Szene kurz ein Auge zuzudrücken.“
Der Schauspieler wird „die komfortable Qual der Wahl“, wie er es nennt, zwischen ARD und ZDF selbst nicht haben. Er ist gerade zum Surfen in Sri Lanka und wird „vom Strand aus das Meer betrachten. Gut, dass es Mediatheken gibt.“ Eine Option, die alle Zuschauer, die von Gabriel Raab nicht genug kriegen können, natürlich auch haben…