„Ein in sich ruhender Menschenforscher mit feinem Humor“ – so beschrieb der Kritiker unserer Zeitung den von Matthias Brandt gespielten „Polizeiruf 110“-Kommissar Hanns von Meuffels bei dessen Debüt am 21. August 2011. „Cassandras Warnung“ hieß die Folge, Regie führte Dominik Graf. In insgesamt 15 Folgen spielte der 57-jährige Brandt den Münchner Ermittler, nun ist Schluss (siehe auch Kasten). In der Folge mit dem Titel „Tatorte“, zu sehen an diesem Sonntag um 20.15 Uhr ist von Meuffels zum letzten Mal im Einsatz. Zusammen mit seiner jungen Kollegin Nadja (Mariam Zaree) untersucht er den Fall einer jungen Mutter, die vor den Augen ihrer Tochter regelrecht hingerichtet wurde. Das Drehbuch schrieb Christian Petzold, der auch Regie führte, mit dabei ist auch wieder Barbara Auer als von Meuffels’ Kollegin und Freundin Constanze Hermann.
Hatten Sie seit dem letzten Drehtag Momente, in denen Sie es sich am liebsten anders überlegt hätten?
Nein. Und wenn es so gewesen wäre, wäre es ja auch zu spät gewesen. Ich habe mich sehr bewusst dazu entschlossen, das jetzt zu Ende zu bringen.
Ein Grund für Ihre Entscheidung war, dass Sie keine Gewohnheit aufkommen lassen wollten. Gab es schon Anzeichen dafür?
Die wollte ich ja gar nicht erst aufkommen lassen. Das war eine Arbeit, die ich sehr gerne gemacht habe, und die wollte ich gewissermaßen auch schützen.
Wie füllen Sie denn nun die Zeit ohne den „Polizeiruf“?
Das war ja immer nur ein Teil meiner Arbeit, und darum wird sich da für mich so gravierend gar nichts ändern.
Das heißt, Sie rechnen nicht mit deutlich mehr Freizeit?
Ich habe immer schon genug Freizeit gehabt, darauf achte ich auch. Das ist für mich persönlich wichtig, aber auch für die Arbeit, glaube ich. Ich finde es bei einem Schauspieler wichtig, dass er das, was er erzählt, aus dem Leben holt.
Was aus Ihrem Leben konnten Sie denn nutzen für diese Rolle?
Es gibt keine großen Parallelen zwischen Meuffels und mir. Ich finde es als Schauspieler wichtig, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Mir gefiel an Meuffels immer besonders, wie offen der in Situationen reingegangen ist. Der hat sich immer jedem Menschen, dem er begegnet ist, gestellt.
Wie hat sich der Kommissar im Laufe der Jahre verändert?
Ich weiß nicht, ob er sich so verändert hat, aber man hat ihn besser kennen gelernt. Je mehr man miteinander erlebt, desto mehr erfährt man auch. Ich fand es toll, dass ich nicht so unter Druck stand, alles in neunzig Minuten erzählen zu müssen. Das kam mir sehr entgegen.
Das Gespräch führte Britta Schultejans