„Hol’s Stöckchen“, „Sitz“ oder „Platz“? Unser Kater führt solche Befehle nicht aus, natürlich nicht. Er ignoriert sie. Wobei man, wenn man genau hinschaut, schon den Eindruck gewinnen kann, dass er sehr wohl alles hört, sich jedoch sagt: „Die spinnen wohl, ich bin doch kein Hund!“ Vermutlich lieben Katzenfreunde deshalb Katzen, weil die so herrlich ihren eigenen Kopf haben, weil sie tun, was sie wollen und dabei zu triumphieren scheinen: „Gell, du magst mich trotzdem!“ Es ist ja auch nicht so, dass es keinen „Dialog“ gibt zwischen Mensch und Katze, natürlich gibt es unmissverständliche Signale: „Gib’ mir was zu fressen!“, „Mach’ mir die Tür auf!“, gelegentlich auch, durch einen freundlichen Biss begleitet: „Hör’ auf, mich zu kraulen, es ist genug!“ Solcherlei Interaktion reicht, um das Band zwischen Kater, Herrchen und Frauchen eng zu knüpfen. Unser „Mäxchen“ demonstriert wie alle Katzen seine Unabhängigkeit vor allem, wenn er satt ist. Dann kann er einen so dermaßen links liegen lassen. Und doch – ist man mit ihm allein zu Hause, döst er wie zufällig immer in der Nähe. Schön, dass so ein Tier sich selbst beschäftigen kann. Noch mal mit dem Hund gehen, auch wenn’s gerade stürmt oder schneit? Nö! Sehr bequem. In Urlaub fahren? Kein Problem, unserem Kater ist es herzlich egal, wer ihm die Dose öffnet. Kehrt man zurück, ist er zwar beleidigt, aber nur so lang, bis ihm das nächste Mal der Magen knurrt. RUDOLF OGIERMANN