Zwischen Alaaf und Angstschrei

von Redaktion

ARD-Krimi „Carneval“ mit Peter Lohmeyer und Lisa Maria Potthoff führt die Kommissare in die Kölner Weiberfastnacht

Von Simona Block

Eine glitzernde Fee läuft durch dunkle Gassen. Sie ist angetrunken und ängstlich. Es ist Weiberfastnacht in Köln und sie auf dem Heimweg. Den Schlüssel zur Haustür hat die junge Frau mit blonder Perücke und Feenstab schon in der Hand. Da spürt sie kalten Atem in ihrem Nacken und blickt Sekunden später in die grünen Augen eines hämisch lachenden Clowns. Annabelle wird den Karnevalsauftakt nicht überleben – genau wie eine 30-Jährige im Jahr zuvor. Wenige Tage vorm neuerlichen Maskentreiben ermittelt Hauptkommissar Jan Fabel erstmals außerhalb der vertrauten Hamburger Gefilde.

In „Carneval – Der Clown bringt den Tod“ verfolgt er aber noch eine andere Spur. Das Erste zeigt den TV-Krimi nach dem Roman von Craig Russel an diesem Samstag um 20.15 Uhr – mit brillanter Besetzung: Peter Lohmeyer gibt auch im vierten Fabel-Fall den introvertierten Kommissar, der seine traumatisierte Kollegin aus den Fängen des Verbrechens retten will.

Lisa Maria Potthoff hat für ihren knallharten Auftritt trainiert und kämpft ohne Stunt Double mit Unterweltgrößen. Sie sucht nach Vergeltung, nachdem der gewissenlose Mafiaboss Witrenko (Merab Ninidze) sie bei einem Polizeieinsatz kaltblütig niedergestochen hatte. Dabei schreckt sie selbst nicht vor brutalen Methoden zurück. Weder beim Sex mit einem von Witrenkos Lakaien, noch als sie auffliegt – und auch von Fabel lässt sie sich nicht stoppen.

Regisseur Nicolai Rohde zeichnet in dem Film ein zwiespältiges Bild: hier Feierstimmung und ausgelassene Jecken, dort die dunkle Seite der Domstadt mit Prostitution, illegalen Boxkämpfen und Hinrichtungen in den kriminellen Clans. Fabel springt hin und her, überschreitet Grenzen und offenbart mit seinem Alleingang eine neue Seite von sich.

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