Letzte Klappe für Amanda da Gloria

von Redaktion

Nach drei Jahren verlässt die Schauspielerin das Team der „Soko München“, um sich neuen Herausforderungen zu stellen

Von Katja Kraft und Stefanie Thyssen

Wer wissen will, wie schwer ihr der Abschied fällt, muss einmal in ihre (feuchten) Augen schauen – oder einen Blick auf rund 30 Thermobecher für Kaffee werfen. Denn die sind das Abschiedsgeschenk, das Amanda da Gloria ihren Kollegen der „Soko München“ gestern, an ihrem letzten Drehtag, gemacht hat. „Ich bin in einen Baumarkt gefahren, habe mir ein Gravurset gekauft und für jeden eine Widmung in den Becher eingraviert“, erzählt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. „Mir sind die Menschen, mit denen ich die vergangenen Jahre eng zusammengearbeitet habe, einfach sehr ans Herz gewachsen.“ Aber warum Abschied? Warum verlässt Amanda da Gloria die „Soko“ nach drei Jahren wieder? Die 30-Jährige ist beliebt bei den Fans, die Quoten des ZDF-Dauerbrenners sind immer noch top, das ist doch eigentlich eine sichere Bank? „Ja, das stimmt“, sagt die Münchnerin. „Deswegen ist mir die Entscheidung auch sehr, sehr schwer gefallen.“ Die Zeit bei der „Soko“ sei wunderschön gewesen, „ein Geschenk für mich“, schwärmt sie. Allerdings: „Eine Rolle in einer Serie lässt sich schwer vereinbaren mit dem Beruf – jedenfalls mit dem Beruf, wie ich ihn gerne ausüben möchte. Vielseitig.“

Einige Angebote habe sie in den vergangenen Jahren absagen müssen – wegen des Engagements bei der „Soko“, für das sie rund 20 Tage im Monat eingespannt war. „Da ist es schwierig, noch andere Sachen zu machen. Das lässt sich eigentlich gar nicht vereinbaren“, so Amanda da Gloria. Das Herz habe letztlich über den Kopf gesiegt. „Mein Verstand will schon auch Beständigkeit im Leben, so ist es nicht“, sagt sie. „Mein Bauch will aber immer etwas Neues.“ Und die Erfahrung lehre, dass man von Zeit zu Zeit Raum für Neues schaffen müsse.

Nach der Schauspielschule habe sie etwa ein Engagement am Stadttheater in Bremerhaven angenommen: „Die sichere Theaterbank sozusagen.“ Eine, um die sie andere Schauspielkollegen vielleicht beneiden. Doch nach einem Jahr auch hier der Entschluss, raus aus der Mühle zu gehen, rein in ein neues Abenteuer: „Also bin ich zurück in meine Heimatstadt, habe ein paar kleinere Filmrollen gespielt – und dann kam auch schon das Angebot mit der ,Soko‘.“

Hier, bei der Münchner Kultserie, habe sie „das Drehen gelernt“. Wenn sie sich die ersten Folgen, in denen sie dabei war, anschaut, würde sie am liebsten „weglaufen“, lacht sie heute . So theatralisch habe sie gespielt. Inzwischen würde sie sich aber selbst auf dem Bildschirm anschauen – nicht zuletzt, weil Freundinnen seit Jahren einen gemeinsamen Fernsehmontag mit ihr organisieren, an dem dann die jeweils neue „Soko“-Folge gezeigt wird. „Das werden wir die nächsten Monate auch noch weitermachen“, hofft Amanda da Gloria.

Voraussichtlich bis Ende des Jahres ist sie jeweils montags um 18 Uhr noch als Kommissarin Antonia Bischoff zu sehen. Wer ihr nachfolgt und wie ihr Ausstieg aussieht, ist streng geheim. Amanda da Gloria wird nun erst einmal Urlaub machen, mit einer Freundin geht’s auf die Kapverdischen Inseln. Für den Herbst gibt es dann die Aussicht auf ein „tolles Filmprojekt“, über das sie noch nicht sprechen kann. „Ich bin aber zuversichtlich“, sagt sie. Sorgen muss man sich über diese mutige Schauspielerin sicher nicht machen.

Artikel 3 von 3