Saukomisch

von Redaktion

Ein ARD-„Tatort“ für Komödienfans

Drei Schüsse haben das Opfer getötet: Hirn, Herz, Hoden. „H, H, H – ein Clown?“, fragt die Kommissarin. „Frau Dorn, bitte!“, rügt Ermittler Lessing mit strengem Blick. Der Weimarer „Tatort“ bleibt sich auch in seinem sechsten Fall treu und liefert vor allem eines: Gags aus der Schnellfeuerwaffe. „Der kalte Fritte“ ist ein Fest für Freunde der Kriminalkomödie, die sich am Duo Nora Tschirner und Christian Ulmen erfreuen können.

Das latent lustige Ermittlerpaar hat es diesmal mit einem Auftragsmord zu tun. Der Milliardär Alonzo Sassen und sein Killer wurden erschossen, aber warum? Die Spur führt Dorn und Lessing zu einem ungleichen Brüderpaar, ins Chez Chériechen, einen Club im Rotlichtmilieu, und zum großen Finale in einen Steinbruch. Es geht um Geld, Gier und Gerechtigkeit – vor allem aber geht es um Gags. Und die platziert Drehbuchautor Murmel Clausen überaus geschickt in dieser nicht unkomplizierten Story. Ulmen und Tschirner liefern sich mit größter Lässigkeit Wortgefechte, die Regisseur Titus Selge lustvoll zuspitzt. Ulmen zitiert „Columbo“, und Tschirner bringt vollen Einsatz an der Pole Dance Stange. Puristen unter den Krimifans mag so viel Slapstick überfordern, alle anderen kommen bei diesem Kabinettstückchen auf ihre Kosten. Astrid Kistner

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