Familienbetrieb

von Redaktion

In der neuen ARD-Reihe „Über die Grenze“ ermitteln Vater und Tochter in Deutschland und Frankreich

Von carsten rave

Leni Herold (Anke Retzlaff) wandelt auf den Spuren ihres Vaters Steffen (Thomas Sarbacher). Sie wird Polizistin. Und schon ist sie Mitglied einer bilateralen Polizeieinheit im baden-württembergischen Grenzort Kehl, die Ganoven in Deutschland und Frankreich auf den Fersen ist. Ihr Vater ist ihr Chef. „Über die Grenze“ heißt die neue Donnerstagskrimireihe, die heute mit der Folge „Alles auf eine Karte“ Premiere hat.

Der Titel ist doppeldeutig, denn schon bei ihrem ersten Einsatz gerät Leni, die durchaus ihren eigenen Kopf hat, in Lebensgefahr. Sie wird von zwei Gangstern entführt, die ein Wettbüro überfallen und dabei 40 000 Euro erbeuten. Die Kriminellen nehmen die junge Frau bei ihrer Flucht über die Grenze nach Frankreich mit. Und damit ist neben Steffen und Leni auch schon der dritte Ermittler von Bedeutung im Bunde – Yves Kleber (Philippe Caroit), ein alter Freund und Kollege von Steffen, der den besorgten Vater nach Frankreich mitnimmt. Tatsächlich heften sich die beiden an die Spur des Gangsterduos und ihrer Geisel.

Die neue Reihe, die der Südwestrundfunk (SWR) verantwortet, hat einen realen Hintergrund. Seit dem Schengener Abkommen ermittelt eine grenzübergreifenden Einheit, das Gemeinsame Zentrum (GZ), in Deutschland und Frankreich (siehe Kasten). Aber ganz so cool wie bei Yves und Steffen dürfte es dabei nicht zugehen. Die treffen wundersam durch einige Zufälle und für die den Zuschauer schwer nachvollziehbar immer wieder auf die Verbrecher, können sie aber nicht dingfest machen. Das Leben der Geisel steht auf dem Spiel Aber Leni hat für das große Finale noch eine ganz besondere Idee, denn sie muss sich ja noch im zweiten Film der Reihe am kommenden Donnerstag bewähren, dessen Titel „Gesetzlos“ lautet.

Hauptdarsteller Thomas Sarbacher (56), Vater von zwei Töchtern, sagt auf die Frage, ob er sich denn vorstellen könne, mit seinen Kindern so zusammenzuarbeiten wie Steffen Herold im Film mit seiner Tochter Leni: „Diese Frage möchte ich lieber an meine Töchter richten, ob die sich vorstellen könnten, mit mir zu arbeiten.“ Mit seiner Frau klappt die Zusammenarbeit auf jeden Fall. Ariela Sarbacher spielte in dem Theaterstück „Auf der Plaça del Diamant“ in Zürich, ihr Mann führte Regie. „Immerhin haben wir es bis zur Premiere geschafft“, lacht Sarbacher.

Die ARD hat in jüngster Zeit eine Menge neuer Krimis auf dem Sendeplatz am Donnerstag ausprobiert, zum Beispiel den Kroatien-Krimi oder der Barcelona-Krimi. Ob sich die neue Reihe aus dem Südwesten Deutschlands im Ersten durchsetzen wird, bleibt abzuwarten, denn nicht jede neue Idee zündet. Produktionen wie „Donna Leon“ mit Uwe Kockisch oder der Istanbul-Krimi mit Erol Sander halten sich seit Langem, „Dimitrios Schulze“ oder „Kommissar Pascha“ blieben dagegen Eintagsfliegen.

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