Berlin – Kristina Vogels Nachfolge ist geregelt, Deutschlands neue Sprint-Königin heißt Emma Hinze: Zwei Tage nach ihrem Sieg im Teamsprint gewann die 22-Jährige bei der Bahnrad-WM in Berlin auch das Sprintturnier so souverän wie einst Vogel und bescherte dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) die dritte Medaille der Titelkämpfe. „Ich kann es nicht glauben. Ich habe noch nie geweint, wenn ich etwas gewonnen habe. Es ist einfach so besonders, ich habe es nicht erwartet“, sagte Hinze. Im Finale setzte sich Hinze gegen die russische Europameisterin Anastassija Woinowa durch. Bronze ging an die entthronte Titelverteidigerin Lee Wai Sze aus Hongkong vor Kelsey Mitchell (Kanada).
Hinze startete mit einen Vorteil in den Kampf um Gold. Schon im Halbfinale gegen Lee hatte sich die Cottbuserin keine Blöße gegeben, sie hatte daher mehr Kraftreserven als Woinowa, die für den Finaleinzug einen Versuch mehr benötigt hatte. Im direkten Duell verhielt sich Hinze taktisch clever. Im ersten Lauf hielt sie die Führungsposition und wehrte den Angriff der Russin scheinbar spielend ab. Im zweiten Durchgang lauerte sie zunächst am Hinterrad ihrer Gegnerin, zog dann aber vorbei und raste in einem langen Sprint zu Gold. sid