Auch ohne Fernsehen: Für Profis

von Redaktion

Kann man vom Badminton leben? Mit Preisgeldern und Bundesliga geht’s

Man kann nicht behaupten, dass die Zuschauer den Vereinen der Badminton-Ligen die Türen einrennen würden. Man ist sich des Daseins als Randsportart nahezu ohne Fernsehpräsenz bewusst, oft erscheint auch nichts in den Zeitungen. Und dennoch: Badminton ist in Deutschland eine Sportart, von der man als Spieler leben kann.

Martin Kranitz, Sportdirektor im Deutschen Badminton Verband, sagt: „Die Athleten finanzieren sich selbst.“ Ähnlich wie im Tennis gibt es eine Turnierserie, „das sind um die 25 Events in der Saison, manche mit einer Gesamtdotation von einer Million Euro“. Dazu gibt es Unterstützung von der Deutschen Sporthilfe – „und die Bundesligavereine sind eine Einnahmequelle für die Spieler“.

Philipp Blonck, Teammanager beim TSV Neuhausen-Nymphenburg in München, bestätigt das: „Wir sind ein Profisport.“ Es ist vergleichbar mit Tennis oder Ringen: Die Spieler sind nicht permanent vor Ort, „sie werden zu den Wettkämpfen eingeflogen“. Gelegentlich sind sie, wenn Spieltage kurz aufeinander folgen, mal die ganze Woche da, es hängt davon ab, welche internationalen Termine sie haben.

In der ersten Mannschaft von Neuhausen-Nymphenburg ist der Israeli Misha Zilberman der Star. Der Olympia-Teilnehmer von 2012 und 2016 ist 48. der Weltrangliste. Internationales Renommee haben außerdem Nataljy Voytsekh (Ukraine/104.), Ivan Atanasov (Bulgarien/150.), Krasimir Yankov (der Bulgare ist auch Nationaltrainer von Österreich) und die slowenische Meisterin Kaja Stankovic. „Mit Annabella Jäger“, freut sich Philipp Blonck, „haben wir auch eine deutsche Nationalspielerin.“

In der Bundesliga ist der TSV Zehnter und Letzter – als Aufsteiger hat er sich als Ziel den Klassenerhalt gesetzt. Da der TSV Freystadt, Vorletzter, sich aus der 1. Bundesliga zurückziehen wird (finanzielle Gründe), tritt Neuhausen im April in Playoffs gegen die Zweitligisten an. Zweite, dritte und vierte Mannschaft führer ihre Ligen in Bayern aber an.  gük

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