München – Es ist in dieser Saison in der Deutschen Eishockeyliga fast schon zur Gewissheit geworden: Wenn der EHC Red Bull München in Überzahl über das Eis rollt, klingelt es kurze Zeit später im Gehäuse der Gegner. Jede Mannschaft weiß um die Powerplay-Stärke des EHC, verteidigen können die Kontrahenten sie meist jedoch nicht. Sieben Minuten vor Ende des zweiten Drittels mussten die Kölner am Freitag gleich zwei Strafen hinnehmen – die Münchner spielten somit in doppelter Überzahl. Chris Bourque nutzte das eiskalt aus und erzielte mit einem wuchtigen Schuss den verdienten Ausgleich (35.) Nur kurze Zeit später legte Trevor Parkes nach und brachte sein Team mit 2:1 in Führung (37.) – erneut in Überzahl.
Die entscheidende Sequenz beim 4:1 (0:1, 2:0, 2:0)-Sieg der Münchner über die Kölner Haie vor 5720 Zuschauern in der Eishalle. Parkes hatte sich vor dem Spiel noch „einen guten Start“ gewünscht. Den guten Start im Jubiläumsspiel von Mark Voakes – 100. Einsatz für den EHC in der DEL – erwischten dann aber die Haie: Vom Bully weg arbeiteten die Kölner aggressiv vor dem Tor des EHC und so war es Zachery Sill, der aus kurzer Distanz die Führung für die Rheinländer erzielte (2.).
Das Team von Coach Don Jackson ließ sich durch den frühen Rückstand nicht verunsichern, sondern bestimmte fortgehend das sportliche Geschehen und kam zu einigen gefährlichen Abschlüssen.
Die Haie erwischten einen starken Start in das zweite Drittel und gestalteten die Partie zunächst auf Augenhöhe. Mit zunehmender Spieldauer im Mittelabschnitt nahm der Druck der Hausherren aber wieder zu. Die Münchner hatten unter der Woche kein Spiel und somit genug Zeit, um die Akkus nach der bitteren Niederlage vom vergangenen Sonntag gegen Wolfsburg aufzuladen. „Es war super, wieder einmal eine Woche regulär trainieren zu können, um in die Spur zu kommen“, so Jason Jaffray vor der Partie.
Der EHC wirkte spritziger, kombinierte sich stark und blitzschnell über das Eis, lediglich die nötige Effizienz vor dem Tor fehlte. Bis zum Doppelschlag im zweiten Drittel durch Bourque und Parkes. Die Münchner festigten somit doch noch ihren Status als beste Powerplay-Mannschaft der Liga, nachdem man in der Anfangsphase der Partie noch einige Möglichkeiten in Überzahl ausgelassen hatten.
Nicht nur Voakes, sondern auch Hallensprecher Stefan Schneider feierte ein Jubiläum – EHC-Manager Christian Winkler sendete eine Grußbotschaft über die Stadionleinwand, im Fanblock wurde ein Banner mit der Aufschrift „Danke Stefan. 30 Jahre durch dick und dünn“ präsentiert. Im letzten Drittel sorgte Parkes mit seinem zweiten Treffer für die Entscheidung zum 3:1 (42.) und einen freudigen Abend für die Jubilare. Youngster Justin Schütz erhöhte beim Comeback von Goalie Danny aus den Birken sogar noch auf 4:1 (44.). nms