Doha – Vor ziemlich genau einem Jahr machte Sportdirektor Hasan Salihamidzic den Wechsel von Benjamin Pavard vom VfB Stuttgart zum FC Bayern öffentlich. Wenig später wurde der Transfer des zweiten Weltmeisters, Lucas Hernandez (Atlético Madrid), fixiert – womit die Defensive das neue Prunkstück des FCB zu werden schien.
Als designierter Abwehrchef galt zu diesem Zeitpunkt Niklas Süle, der den beiden Weltmeistern Mats Hummels und Jerome Boateng den Rang abgelaufen hatte. Die erwartete Abwehrkette las sich für die Saison 19/20 also wie folgt: Joshua Kimmich, Süle, Hernandez und David Alaba. Pavard galt als idealer Backup, weil er in der Abwehr nicht nur rechts, sondern auch in der Innenverteidigung spielen kann.
Weil Niklas Süle im Herbst einen Kreuzbandriss erlitt und Hernandez sich einige Wochen später ebenfalls am Fuß verletzte – beide mussten bekanntlich operiert werden – sieht die Gegenwart anders aus: Alaba wurde zum neuen Abwehrchef aufgebaut. Seinen Platz auf links nimmt derzeit Alphonso Davies ein. Und weil Trainer Hansi Flick den letztjährigen Rechtsverteidiger Kimmich gerne im Mittelfeldzentrum sieht, spielt dort jetzt Pavard. Den freien Platz in der Innenverteidigung neben Alaba nimmt derzeit Boateng ein. Auch deshalb, weil sich Javi Martinez im letzten Vorrundenspiel einen Muskelbündelriss zuzog und für den Rückrunden-Auftakt ausfällt.
Zwar wird spätestens im Februar mit der Rückkehr von Hernandez gerechnet, doch an der Besetzung der linken Abwehrseite wird das nichts ändern. Flick plant für die komplette Rückrunde mit Alaba als Abwehrchef. Im Umkehrschluss bedeutet das für Davies, dass er die Spielzeit als linker Verteidiger zu Ende bringen wird. Alaba sagte über das große Vertrauen, das ihm Flick entgegenbringt: „Ich versuche, das mit meiner Leistung auf dem Platz zurückzugeben und versuche, mein Bestes zu geben.“ bok