Breite BVB-Brust – auch wegen Haaland

von Redaktion

Der spektakuläre Wintereinkauf macht die Dortmunder für Rückrunde zuversichtlich

Dortmund – Aufbruchstimmung statt Fruststart. Bei Borussia Dortmunds Auftakt in die Rückrunden-Vorbereitung an diesem Freitag werden zahlreiche zuversichtliche Gesichter erwartet. Nach der turbulenten Hinserie und der 1:2-Enttäuschung im letzten Hinrundenspiel gegen Hoffenheim ist dies durchaus ungewöhnlich. Doch mit der frühen und spektakulären Winter-Verpflichtung von Sturm-Juwel Erling Haaland hat sich die Stimmung im BVB-Umfeld deutlich gedreht.

Die Dortmunder beginnen die Winter-Vorbereitung zwar mit der Hypothek von sieben Punkten Rückstand auf Herbstmeister RB Leipzig, die Wahrnehmung durch den Haaland-Deal ist jedoch eine andere. „Alle unsere Ziele sind noch zu erreichen“, sagte Präsident Reinhard Rauball und schwor die Borussen vor dem Abflug ins Trainingslager nach Marbella am Samstag auf eine heiße Rückserie ein.

Bevor es ins traditionelle Winter-Camp in der andalusischen Sonne geht, stehen zunächst die Leistungstests am Freitag hinter verschlossenen Türen an. Der 19 Jahre alte Haaland, der für die festgeschriebene Ablöse von 20 Millionen Euro von Red Bull Salzburg kommt, wird dann erstmals in den Kreis des BVB-Teams aufgenommen. Einen Tag später geht es für eine Woche nach Spanien.

Dass halb Europa den norwegischen Goalgetter wollte, Dortmund ihn aber bekam, hat das Selbstbewusstsein noch einmal gestärkt. Mit seinen Toren und seinem Spiel im Sturm-Zentrum soll Haaland genau die Komponente mitbringen, die in der Hinserie so gefehlt hat.

Zumindest möglich scheint, dass die Westfalen sich durch noch mehr Transfer-Aktivitäten bis zum 31. Januar weiteren Schub holen. Die Haaland-Verpflichtung dürfte den Frust beim zuletzt schon zum Bankdrücker degradierten Paco Alcacer verstärkt haben. Unmittelbar nach Verkündung des Haaland-Deals kamen in Spanien Spekulationen über einen Winter-Wechsel zu Atlético Madrid auf.

Zwar erscheint ein schneller Wechsel Alcacers als riskant für den Club. Verletzt sich Haaland früh, stünde Dortmund im Sturm-Zentrum wieder blank da. Doch der 26-Jährige traf zuletzt im September für Dortmund und gilt im Team zudem als Einzelgänger. Schon vor einigen Wochen verkündete er im spanischen Sportblatt „Marca“: „Ich würde in der Zukunft sehr gerne in die ’LaLiga’ zurückkehren.“

Sollte Dortmund einem Wechsel im Januar zustimmen, würde dies noch einmal viel Geld bringen. Um die 40 Millionen Euro müsste ein Club wohl für Alcacer hinlegen.

Das Geld für Haaland haben die Dortmunder ohnehin schon wieder drin: Rund 20 Millionen Euro bringt dem BVB der Verkauf von Mittelfeldspieler Julian Weigl (24), der zu Benfica Lissabon wechselt. 20 Millionen – exakt so viel also, wie Dortmund für Haaland bezahlt hat.

Geld für mögliche weitere Nachbesserungen wäre also vorhanden. Die ersten Trainingstage in Andalusien könnten Aufschluss darüber geben, ob der BVB noch einen weiteren Zugang plant. Zwar kehren in Alex Witsel und Thomas Delaney zwei Spieler absehbar nach ihren Verletzungen zurück. Aber anders als etwa Mitkonkurrent Borussia Mönchengladbach sind die Dortmunder noch in allen drei Wettbewerben vertreten und haben auch überall Ambitionen. dpa

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