München – Am Neujahrstag besuchte Bayern-Verteidiger Jerome Boateng (31) mit Freundin Kasia Lenhardt (24) und seinen Töchtern Lamia und Soley einen Streichelzoo in Dubai. Bilder auf Insta-gram zeigen, wie Boateng mit einem kleinen Tiger kuschelt und einen Bären mit einem Apfel füttert. Bis zu diesem Zeitpunkt nutzte der Abwehrspieler des FC Bayern die sozialen Medien während seines Wüsten-Aufenthalts vor allem, um seinen Trainingsfleiß während der Winterpause zu dokumentieren.
Es verging kein Tag, an dem Boateng kein Bild von sich auf dem Laufband, im Kraftraum oder auf dem Rasen in den sozialen Medien hochlud. Der Bayern-Profi trainiert zusammen mit Personal-Trainer Jamie Reynolds, der auch Box-Weltmeister Anthony Joshua fit macht. Die schweißtreibenden Einheiten finden im NAS Sports Complex statt, wo kürzlich noch Cristiano Ronaldo an seiner Fitness arbeitete.
Boateng gewährt der Öffentlichkeit auch auf Anraten seiner neuen Berater-Agentur Lian Sports bewusst einen umfassenden Einblick in seine persönliche Rückrunden-Vorbereitung. Immerhin möchte der ehemalige Nationalspieler den FC Bayern im Idealfall noch im Winter verlassen – doch damit sich ein passender Abnehmer findet, muss sich der Noch-Münchner in Topform präsentieren.
Auch wegen seiner zuletzt schwachen Auftritte im FCB-Trikot gestaltet sich die Suche nach einem passenden Boateng-Abnehmer schwierig. Zuletzt soll der FC Arsenal loses Interesse gezeigt haben. Allerdings schloss Boateng in den vergangenen Transferperioden einen Wechsel nach England stets aus, weil ihn die Premier League nicht mehr reizt. Er spielte von 2010 bis 2011 bei Manchester City. Die Gehaltsvorstellungen des Defenivspielers werden außerhalb Englands jedoch nur schwer erfüllbar sein. Seine neuen Berater genießen immerhin beste Beziehungen zu verschiedenen Vereinen in der italienischen Serie A, wo es auch den einen oder anderen finanzstarken Club gibt – dank Investoren.
Sollte es doch noch zum Winter-Wechsel des Weltmeisters von 2014 kommen, könnte das eine Kettenreaktion in München auslösen. Denn: Trainer Hansi Flick möchte im Falle eines Boateng-Abschieds gerne noch einen weiteren Rechtsverteidiger, um Joshua Kimmich dauerhaft ins Mittelfeld-Zentrum versetzen zu können. Darum beschäftigte man sich beim Rekordmeister intern mit einem Transfer von Benjamin Henrichs (22) von AS Monaco. Der steht allerdings laut „Bild“-Zeitung unmittelbar vor einem Wechsel zu Liga-Konkurrent RB Leipzig. Wappnen sich die Leipziger also schon frühzeitig für einen Abgang des etatmäßigen Rechtsverteidigers Lukas Klostermann (23) zum FC Bayern? Immerhin ist das kolportierte Interesse der Bayern an Klostermann nicht neu, schon 2018 wurde der Außenverteidiger mit den Münchnern in Verbindung gebracht.
Perspektivisch gesehen würde eine Verpflichtung von Klostermann im Sommer – sein Vertrag in Leipzig läuft 2021 aus – Sinn machen, aber natürlich nicht die aktuellen Rechtsverteidiger-Wünsche von Flick befriedigen. Damit kommt der Name Joao Cancelo (25) ins Spiel. Der Abwehrspieler von Manchester City kommt seit seinem Wechsel im Sommer nicht über eine Reservisten-Rolle unter Pep Guardiola hinaus. Guardiola ließ in Sachen Cancelo-Abgang jüngst Raum für Spekulationen: „Wir haben diesen Spieler für einige Jahre verpflichtet (Vertrag bis 2025, Anm. d. Red.), nicht nur für sechs Monate. Aber was passiert, passiert eben. Am Ende muss der Spieler entscheiden, ob er darum kämpfen will, hierzubleiben – oder nicht.“ Gut möglich also, dass das Abwehr-Puzzle des FC Bayern bald Formen annimmt.