München – Hansi Flick hat den FC Bayern im Weihnachts-Endspurt zurück in die Spur gebracht. Nach zwei Liga-Pleiten in Serie schossen die Roten sich den Frust zuletzt mit einem 6:1-Kantersieg gegen Werder Bremen von der Seele. Folgt heute (20.30 Uhr/Sky) gegen den SC Freiburg und dessen Kult-Coach der nächste Streich?
Das Spiel gegen Werder Bremen war ein Signal. Nach dem 0:1-Rückstand haben wir das Spiel in den zehn Minuten vor der Pause gedreht und in der zweiten Halbzeit ein ganz anderes Gesicht gezeigt“, erklärte Flick. „Das hat mir imponiert und mir gezeigt, dass die Mannschaft in der Lage ist, mit solchen Dingen umzugehen. Man hat in der zweiten Halbzeit auch wieder die Gier nach Toren gemerkt. Das war top!“
Sein Gegenüber Christian Streich will Hansi heute freilich nur im sportlichen Sinne am Boden sehen, denn die beiden Trainer pflegen ein freundschaftliches Verhältnis, kennen sich bereits seit Mitte der 80er Jahre. Damals trafen die beiden als Spieler aufeinander: Flick für den SV Sandhausen, Streich für den Freiburger FC. Heute sagt Flick: „Was Christian in den letzten Jahren geleistet hat, ist einfach phänomenal. Ich freue mich nach Freiburg zu kommen und ihn zu sehen.“ Und der Freiburger Coach – auf unserem Foto nach seinem K.o. gegen Frankfurts Abraham – meinte: „Ich kenne Hansi schon lange und freue mich auf das Treffen. Er ist das Gegenteil von einem abgehobenen Menschen.“ Damit aber genug der Freundlichkeiten! Zu viel steht im Duell zwischen dem Sechst- und Fünftplatzierten auf dem Spiel. Und zudem plagen beide Trainer arge Personalsorgen. Flick fehlen mit Süle, Hernandez, Coman, Goretzka, Cuisance, Arp und auch Tolisso gleich sieben Akteure. Ähnlich düster sieht’s in Freiburg aus: Neben dem Ex-Münchner Jeong und Nationalspieler Waldschmidt fehlen weitere fünf Spieler. Leistungsträger Schmid wackelt.
Flick meint: „Die Spielerdecke wird nicht ganz so aufgefüllt, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber es ist einfach so. Wir müssen schauen, dass die Spieler, die wir zur Verfügung haben, möglichst fit bleiben.“ Wie zuletzt wird der Münchner Coach den Kader wieder mit vielversprechenden Nachwuchskräften wie Lukas Mai (19), Sarpreet Singh (20) oder Joshua Zirkzee (18) besetzen.
Besonders interessant dürfte heute Abend die Personalwahl in der Innenverteidigung sein. Jerome Boateng erwischte gegen Bremen einen schwarzen Tag, wurde zur Pause ausgewechselt. Mit Javi Martinez (nach Gelb-Rot-Sperre) bietet sich Flick eine neue Alternative.