München – Tel Aviv, Istanbul, Valencia, Vitoria – das klingt im ersten Moment nach willkürlich zusammengewürfelten Reisezielen für den nächsten Urlaub. Im Basketballkosmos verbindet diese Städte 2019 jedoch etwas: Die Korbjäger des FC Bayern erlebten dort jeweils schmerzvolle Klatschen in der Euroleague und erzielten dabei durchschnittlich 27,5 Punkte weniger als der Kontrahent. Sechs Spiele, kein einziger Sieg – so lautet bislang die überaus dürftige Auswärtsbilanz der Münchner.
Die Wende soll nun heute (20.00 Uhr/MagentaSport) ausgerechnet beim alten Bekannten Alba Berlin erfolgen. In der Bundesliga fand das Duell der „großen Bs“ bereits 50 Mal statt. Zuletzt Mitte November, als sich das Team von Coach Dejan Radonjic im Audi Dome mit 84:80 durchsetzte. Auch international trafen die beiden Mannschaften bereits aufeinander – 2016 gewannen die Münchner im Achtelfinale des Eurocups. Am Mittwoch duellieren sich die Rivalen erstmals auf der größtmöglichen Bühne des europäischen Basketballs: „Es ist schon ein anderes Spiel als sonst, weil es ein Euroleague-Spiel in Deutschland ist“, sagte Radonjic vor dem Abflug.
Die Berliner stehen bislang in der Euroleague mit einer Bilanz von vier Siegen und neun Niederlagen auf Rang 16 und damit nur einen Platz hinter den Münchnern (5:8 Siege). Das Duell ist für beide Mannschaften enorm wichtig, um den Anschluss an die besten acht Teams, die sich für die Playoffs qualifizieren, nicht völlig zu verlieren. „Wir müssen uns auf ein hartes Spiel einstellen und in der Defensive überzeugen. Wir müssen ihre Trefferquoten runterschrauben, Alba hat sehr gute Schützen“, so Radonjic. Als Beispiele sind da Berlins Topscorer Rokas Giedraitis (13,8 Punkte pro Spiel), der Point Guard Peyton Siva oder auch Niels Giffey zu nennen.
Mit im Flieger gen Hauptstadt saßen mit Center Leon Radosevic und Nihad Djedovic zwei Spieler, die zuletzt noch ausfielen und Berlin bestens kennen. Radosevic lief von 2013 bis 2015 für die Albatrosse auf, Djedovic von 2012 bis 2013. Ob die Beiden zum Einsatz kommen, entscheidet sich erst kurz vor Spielbeginn.
Das Duell mit Berlin kann „ein Ausrufezeichen für die Liga sein“ findet Alex King. „Das ist natürlich ein besonderes Spiel, weil es auch einen Einfluss für die BBL haben könnte“, sagt auch Kapitän Danilo Barthel. Das Duell hat für die Münchner also gleich eine doppelte Bedeutung: International beweisen, dass man es auch auswärts kann – und gleichzeitig die nationale Vormachtstellung behaupten. nms