Aufmarsch der Unabhängigkeitskämpfer, ein massives Polizeiaufgebot und zwei Erzrivalen in ein und demselben Hotel: Vor dem 179. Clasico in Spaniens Primera Division zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid ist alles anders als sonst. Die politisch brisante Situation in Katalonien zwingt die Verantwortlichen zu einschneidenden Maßnahmen. „Ich mache mir keine Sorgen. Am Ende wollen die Leute ein gutes Fußballspiel sehen, nichts weiter“, sagt Real-Coach Zinedine Zidane. Doch vor dem Duell an diesem Mittwochabend, das ursprünglich am 26. Oktober angesetzt war, herrscht Ausnahmezustand. Auch der FC Barcelona hatte sich damals öffentlich für die Freilassung von neun inhaftierten Separatistenführern eingesetzt. Heute wollen sich mehr als 25 000 Anhänger der Unabhängigkeitsplattform Tsunami Democratic lange vor dem Anpfiff nahe des Stadions versammeln. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden massiv erhöht, 3000 Polizisten und private Sicherheitskräfte für das Spiel zusätzlich abgestellt, wie die Behörden mitteilten. Für die Teams ändert sich der Ablauf vor dem Anpfiff. Tabellenführer Barcelona mit Torhüter Marc-Andre ter Stegen checkt im selben Hotel ein wie der punktgleiche Verfolger Real Madrid um Taktgeber Toni Kroos. Beide Mannschaften bewohnen unterschiedliche Trakte im „Princesa Sofia“ und werden dann gleichzeitig mit getarnten Bussen die Fahrt zum Camp Nou antreten.