Als Weltmeister nach München

von Redaktion

Motorcross-Freestyler Luc Ackermann startet am Samstag in der Olympiahalle

München – So ganz hat es Luc Ackermann auch ein paar Tage nach seinem großen Triumph in Sofia noch nicht realisiert. Der 21-jährige Motocross-Freestyler krönte sich nach einer herausragenden Saison am Samstag zum jüngsten FMX-Weltmeister aller Zeiten. „Es war immer ein Traum von mir“, gesteht der Thüringer. „Jetzt ist er endlich wahr geworden.“ Umso schöner für das Münchner Publikum. Denn Ackermann präsentiert sich am Samstag, 21. Dezember, somit als frischgekürter Champion bei der „Night of Freestyle“, die erstmals in der Münchner Olympiahalle Station macht.

Der Wettstreit in Sofia war das letzte von sieben Events der NIGHT of the JUMPs World Tour, sechs davon entschied Ackermann für sich. „Ich habe es sehr genossen. Hier wollte ich unbedingt nochmal gewinnen“, erklärte er. Das gelang ihm perfekt. Mit einer Aneinanderreihung spektakulärer Sprünge, veredelt mit seinem Paradetrick, einem doppelten Rückwärtssalto, brachte es der Favorit auf 372 Punkte vor dem Australier Pat Bowden (350) und Adam Jones (322/USA)). Sein Hauptkonkurrent um den WM-Titel, Fünffach-Champion Maikel Melero (Spanien), konnte verletzungsbedingt nicht an dem finalen Lauf in Sofia teilnehmen.

Schon im letzten Jahr war Ackermann ganz nah dran am großen Wurf, dem Spanier Melero unterlag er damals nur knapp. „Ich habe zu viele Fehler gemacht, die mir den Titel gekostet haben“, weiß das Ausnahmetalent heute. Ackermann, der den waghalsigen Sport seit seinem sechsten Lebensjahr betreibt, änderte daraufhin seine Herangehensweise. Er wählte weniger riskante Sprünge, um mehr Sicherheit zu bekommen, konstantere Ergebnisse zu erzielen und das Verletzungsrisiko zu minimieren. „Wenn ich nicht Motorradfahren kann, ist das das Schlimmste. Das ist mein Leben“, sagt Ackermann über seine Leidenschaft.

Abhängig von den Wetterbedingungen verbringt er täglich zwischen drei und fünf Stunden auf seiner Maschine. „Ich mache das, um eine gewisse Routine rein zu bekommen. Man muss sich bei den Bewegungsabläufen sicher sein“, erläutert er.

Zur Ruhe kommt der erste deutsche FMX-Champion auch nach seinem Titel nicht. Schon am Samstag schwingt er sich in München wieder auf seine Husqvarna. Um WM-Punkte geht es bei der „Night of Freestyle“ zwar nicht, trotzdem dürfen sich die Zuschauer in der Olympiahalle auf waghalsige Einlagen freuen. „Es ist eine reine Show“, erklärt Ackermann. „Da geht es darum, Tricks zu machen und Spaß zu haben. Das ist etwas entspannter.“ Die Weihnachtsfeiertage verbringt der Fachabiturient zuhause, bevor er schon am 28. Dezember bei einem Event in Spanien wieder durch die Lüfte fliegt.

Für die kommende Saison plant er „ein bis zwei neue Tricks“ in sein Repertoire einzubauen. Ackermanns Zielsetzung bleibt ambitioniert: „Den ein oder anderen Rekord will ich noch brechen.“ JULIAN NETT

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