Zu viele Problemfälle

von Redaktion

In Dortmund gibt es nicht nur eine Trainer-, sondern auch eine Spielerkrise

Dortmund – Namen nannte Hans-Joachim Watzke keine. Aber auf den schwarzen Plastikstühlen in der zweiten Reihe der Halle 3 der Westfalenhallen saßen die Stars von Borussia Dortmund, die sich von den mahnenden Worten ihres Chefs angesprochen fühlen durften. Die Krise des BVB ist nicht alleine eine des Trainers – sie ist auch eine Krise der Schlüsselspieler.

„An der gleichzeitigen Formschwäche einiger Spieler müssen wir am meisten arbeiten“, sagte Geschäftsführer Watzke. Er wolle öffentlich niemanden herauspicken, aber deutliche Schwankungen seien auffällig.

Problemfall 1: der Kapitän. Marco Reus schafft es nicht, seine Mitspieler mitzureißen und selbst mit Leistung voranzugehen. Watzke lobte den Nationalspieler zwar ausdrücklich für dessen Entschuldigung bei den Fans nach dem blamablen 3:3 gegen den SC Paderborn, Taten allerdings kamen zuletzt jedoch viel zu selten.

Problemfall 2: der Shootingstar. Ständig gibt es Unruhe um Jadon Sancho. 12 Tore und 17 Vorlagen in der Vorsaison waren ein Raketenstart. Dann folgten Stagnation, Allüren und Disziplinlosigkeiten. Angeblich fühlt sich der englische Nationalspieler zum Sündenbock gestempelt. Die vier Tore und sieben Vorlagen dieser Saison lesen sich besser, als der 19-Jährige spielt.

Problemfall 3: der Innenverteidiger. Manuel Akanji hat sich zum Wackelkandidaten entwickelt, nach seinem nächsten Aussetzer ließ sich zuletzt die Uhr stellen. Der Schweizer sah gegen Inter Mailand schlecht aus, er legte Borussia Mönchengladbach drei Großchancen auf.

Problemfall 4: die Transfers. „Wir haben das Potenzial der Zugänge noch nicht komplett ausgeschöpft“, sagt Watzke. Thorgan Hazard wirkte lange wie ein Fremdkörper, kam aber langsam auf. Mats Hummels ist der Abwehrchef. Aber: Für Julian Brandt hat Lucien Favre noch keinen richtigen Platz gefunden. Und Nico Schulz? Der Linksverteidiger ist den Fans und sich selbst ein Rätsel. sid

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