München – Es ist noch gar nicht so lange her, im Frühsommer 2016, da trat Ratiopharm Ulm wieder auf der größten Bühne auf, die es im deutschen Basketball gibt. In der Finalserie der BBL spielten die Ulmer gegen Bamberg, wo Trainer Andrea Trinchieri (jetzt Partizan Belgrad) und Sportdirektor Daniele Baiesi (jetzt FC Bayern) zusammen eine Supermacht aufgebaut hatten. Die Ulmer verloren 0:3, da ging es ihnen auch nicht anders als den Bayern zuvor im Halbfinale, doch die Ulmer hatten in ihrer kleinen Basketball-Hochburg wieder einmal bewiesen, zu was sie in der Lage sein können.
Heute (20.30 Uhr) treten die Ulmer in München auf – und es gibt in dieser Saison wohl keine Bühne in Deutschland, auf der das Spielen schwerer ist als beim Meister und Euroleague-Teilnehmer. Doch obwohl die Bayern ein paar Probleme plagen – der Spielplan bringt sie an Grenzen, einige Leistungsträger sind verletzt, zuletzt etwa noch Nihad Djedovic, in der Euroleague fehlten gerade die Alternativen –, dürfte es den Ulmern schwer fallen, die Bayern zu bedrängen. Auf den großen Bühnen haben sie in den vergangenen zwei Jahren seltener gespielt. 2018: Playoffs verpasst. 2019: Schon in der ersten Playoffrunde ausgeschieden.
Und jetzt? Vor dieser Saison haben sie einen neuen Cheftrainer angestellt, den früheren slowenischen Nationalspieler Jaka Lakovic, der den ewigen Thorsten Leibenath, jetzt Ulmer Sportdirektor, ablöste. Sie haben danach auch einen vielversprechenden Kader zusammengestellt – mit dem Slowenen Zoran Dragic (der Bruder von NBA-Profi Goran), Nationalspieler Andreas Obst und dem hochveranlagte Franzosen Killian Hayes, der erst 18 Jahre alt ist. Doch die Ergebnisse in der BBL enttäuschen: Ulm liegt nur auf Tabellenplatz elf. cfm