Unfassbare Energieleistung

von Redaktion

85:82-Sieg über Piräus: Die Basketballer des FC Bayern überstehen einen 15-Punkte-Rückstand

VON NICO-MARIUS SCHMITZ

München – Der krachende Dunk von Vladimir Lucic nach einem Fastbreak stellte selbst die frenetischen Fans von Olympiakos Piräus für einige Sekunden still. Nach fünf Minuten im ersten Viertel sorgte Lucic mit seiner Aktion für eine 13:6-Führung der Münchner und ein erstes Ausrufezeichen. Der Finne Petteri Kopnen sprach vor der Partie, dass seine Mannschaft das „höchstmögliche Energielevel“ erreichen muss, um gegen den zwölfmaligen griechischen Meister zu bestehen

Die nötige Energie brachten die Basketballer des FC Bayern von Beginn an auf das Parkett. Anders als bei der ebenso bitteren wie deutlichen Niederlage (82:56) in Valencia agierte das Team von Coach Dejan Radonjic auf Augenhöhe mit Olympiakos und gestaltete die Partie ausgeglichen. Im dritten Viertel machte sich die Belastung des FC Bayern, der zurzeit einen Basketball-Marathon absolviert, aber bemerkbar (lediglich zwölf erzielte Punkte) und die Griechen konnten sich erstmals absetzen. Der FCBB ließ sich jedoch auch von einem zwischenzeitlichen Rückstand von 15 Punkten nicht entmutigen und spielte mit derselben Energie weiter. Der entscheidende Faktor bei dem 85:82-Sieg (43:44) über Olympiakos Piräus am Dienstagabend im Audi Dome vor 5096 Zuschauern – inklusive Weltmeister Miro Klose.

Im Gegensatz zu den Mannen um Kapitän Danilo Barthel hat Piräus in dieser Saison einen deutlich entspannteren Spielplan: Nach dem Zwangsabstieg in die zweite griechische Liga – aufgrund der dauerhaften Fehde mit Panathinaikos und dem Boykott der Derbys in der vergangenen Saison – konzentriert sich Olympiakos voll und ganz auf die europäische Bühne.

Radonjic lobte im Vorfeld die „extrem erfahrene“ Mannschaft der Griechen, die mit zwei aktiven Legenden des Basketballs nach München reisten: Vassilis Spanoulis ist in sämtlichen Bestenlisten der Euroleague zu finden: 310 Spiele (Platz vier), 4070 Punkte (vor ihm liegt nur der Spanier Juan Carlos Navarro mit 4152) und 1446 Assits sprechen eine deutliche Sprache. Power Forward Georgios Printezis komplettiert das Legenden-Duo – Printezis absolviert bereits seine 17. Saison in der Beletage des europäischen Basketballs. Das starke Kollektiv der Münchner stellte die griechischen Ausnahmekönner jedoch in den Schatten: Maodo Lo (gegen Bayreuth noch geschont), Greg Monroe, Lucic, Paul Zipser und Barthel punkteten allesamt zweistellig. Die Basketballer des FC Bayern, bei denen Mathias Lesort nach seiner Verletzungspause wieder zum Einsatz kam, zeigten eine starke Reaktion nach der Valencia-Pleite – der Ball lief wieder deutlich besser über den Court. Im ersten Viertel verteilten die Münchner schon sechs Assists – beim Euroleague-Spiel in der spanischen Hafenstadt stand zum selben Zeitpunkt gerade einmal eine triste Vorlage auf dem Statistikbogen.

Die Korbjäger aus München verbessern ihre Bilanz in der Euroleague durch den Comeback-Sieg auf 4:5. Im zweiten Teil der griechischen Woche besteht die Chance den nächsten wichtigen Erfolg auf der internationalen Bühne einzufahren. Am Freitag (20:30) reist Panathinaikos Athen in den Audi Dome. Dabei braucht der FCBB gewiss wieder das „höchstmögliche Energielevel“.

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