Marc-Andre ter Stegen: Er hat das Pech, dass er gerade die Spiele mit den nicht haltbaren Bällen bekommt. So sauste der erste Schuss der Nordiren an ihm vorbei ins Eck. Hatte eine Abwehr vor sich, die ihrer Nervosität erst Herr werden musste. Note: 3
Lukas Klostermann: Er ist athletisch, er ist schnell, spielt im Vorwärtsgang, wie Jogi Löw sich das wünscht. Doch seine Flanken sind oft so altmodisch wie eine 80er-Jahre-Hitparade. Und manchmal wurden sie geblockt. Gut seine Vorlage zum 3:1. Note: 3
Niklas Stark: Bekam endlich sein DFB-Debüt. Hohe nordirische Bälle waren für Stark mit seiner gebrochenen Nase nach 4:1-Führung nicht zu befürchten. Note: 3
Jonathan Tah: Von seinem letzten Nationalmannschaftsauftritt waren noch ein paar Tollpatschigkeiten in Erinnerung. Der Leverkusener war spürbar um Solidität bemüht, Offensivausflüge wie Matthias Ginter gegen Weißrussland gab es von ihm nicht zu sehen. Er agierte mit ruhiger Hand – sofern Jonas Hector, sein linker Nebenmann, es zuließ. Note: 3
Emre Can: Gegen Argentinien hatte sich das zuletzt fast in Vergessenheit geratene Supertalent erstmals als Innenverteidiger präsentieren dürfen, da war er mehr gefordert. Er spielte seinen Part ruhig herunter – so unauffällig, dass es keine Bewerbung war, die sich aufdrängt. Rückte aber der 65. Minute auf die Sechs vor. Note:3
Jonas Hector: Vom jahrelangen Monopolisten auf der Linksverteidiger-Position zur Nummer drei herabgestuft – der Kölner muss kämpfen und schwankt zwischen Fleiß und Übereifer. Gefährlich in beide Richtungen. Vorbereiter des 1:1. Note: 3
Joshua Kimmich: „Den Giftzwerg hinter mir“ nannte ihn Toni Kroos liebevoll. Kimmich nahm erneut den defensiveren Part ein. Seine Offensivlust zügelte er bis auf einen Vorstoß in der 79. Minute. Nach Klostermanns Auswechslung Rechtsverteidiger. Note: 3
Toni Kroos: Günter Netzer lobte den Real-Star vor dem Spiel: „Er hat mir gegen Weißrussland gut gefallen wie lange nicht mehr.“ So spektakulär geriet Kroos’ Spiel diesmal nicht, trotzdem war er – mit einigen fahrlässigen Pässen – der Bestimmer im deutschen Spiel. Note: 3
Ilkay Gündogan: Mit seinem tiefen Körperschwerpunkt kaum vom Ball zu verdrängen, allerdings fehlte ihm eine zündende Idee, daraus mehr zu machen. Verliert sich oft im Kurzpassspiel um den Strafraum herum Note: 4
Leon Goretzka: Es ist schwer, seinen Platz in einer Dreier-Offensivreihe zu finden, die nicht einen klassischen Zielspieler auf der Neun hat. Der Instinkt vor dem Tor und die von Löw geforderte Zweikampf-Robustheit kurz vor der Halbzeit half ihm aus der Misere. Er machte das 2:1. Dadurch befreit und sicher. Und treffsicher zum 5:1. Note: 2
Suat Serdar: Der Schalker kam, als Goretzka Schichtende hatte. Gab die Bälle immer brav an Toni Kroos. Keine Bewertung
Serge Gnabry: Da Timo Werner auf die Bank gesetzt wurde, war er quasi Mittelstürmer – was ihm in der Nationalelf nicht fremd ist. Mit seinem perfekten Schuss aus der Drehung half er der Mannschaft aus der Patsche, in die sie mit dem frühen 0:1 geraten war. Auch das 3:1 und 4:1 zeigten: Abschluss kann er einfach. Und sogar sein Kopfball ist gefährlich. Stehende Ovationen, als er den Platz verlies. Note: 1
Nadiem Amiri: Die letzten zehn Minuten für Gnabry dabei. Keine Bewertung
Julian Brandt: Gut, wenn er ins Tempo kommt – ansonsten wirkt sein Spiel oft statisch. War viel unterwegs, ließ sich auch ins Mittelfeld fallen. Vorlage zum dritten Gnabry-Treffer, Knaller unters Dach zum 6:1. Note: 3