Eine erste Reaktion

von Redaktion

DBB-Team beim 96:62 gegen Jordanien deutlich verbessert

Shenzhen – Dennis Schröder präsentierte kurz die Trophäe des Spielers des Spiels, winkte seiner Familie auf der Tribüne und richtete den Blick nach vorne. Durch den höchsten WM-Sieg ihrer Geschichte verhinderten die deutschen Basketballer beim 96:62 über Außenseiter Jordanien eine erneute Blamage und dürfen trotz des Vorrunden-Scheiterns in China weiter auf die Sommerspiele 2020 hoffen.

„Wir haben immer noch ein großes Ziel, wir wollen uns für Olympia qualifizieren“, sagte Schröder, der sich mit besserer Wurfauswahl, zehn Punkten und elf Assists auch verbessert präsentierte. „Heute war ein gutes Spiel.“ In der Platzierungsrunde um die WM-Ränge 17 bis 32 geht es für die Auswahl des Deutschen Basketball Bunds (DBB) nun am Samstag und Montag in Shanghai gegen Senegal und Kanada. Durch zwei Erfolge wäre der Sprung zu einem von vier Qualifikationsturnieren für Olympia 2020 in Tokio perfekt, bei einer Niederlage müsste gerechnet und gezittert werden.

Der erste Schritt ist gemacht. „Alle haben zusammen verteidigt, alle haben zusammen in der Offensive gespielt“, lobte Schröder, der sich und sein Team zuvor noch deutlich kritisiert hatte. Diese Gemeinschaft und der unbedingte Wille waren bei den vorigen Auftritten zu selten zu sehen gewesen – am Mittwochmittag sprachen sich Team und Trainerteam zunächst gemeinsam aus, abends ging nur die Mannschaft zusammen essen.

„Das in den ersten zwei Spielen, das waren nicht wir und eine Katastrophe. Wir haben uns zusammengesetzt, weil das so nicht sein kann“, berichtete NBA-Profi Maximilian Kleber von dem Treffen. „Wichtig war, dass wir reingegangen sind und gesagt haben: ’Hey, wir müssen heute Spaß haben.’ Vielleicht waren wir in den ersten Spielen zu verkrampft.“

Mit 18 Punkten war Kleber gegen international auf Topniveau überforderte Jordanier bester Werfer. Der 27-Jährige hatte bei der unnötigen Pleite gegen die Dominikanische Republik noch kein einziges Mal auf den Korb geworfen. „Es ist menschlich, dass man erst fallen muss, bevor man große Schritte macht“, sagte Bundestrainer Henrik Rödl über sein Team. „Ich glaube, dass solche Erfahrungen helfen können.“

Im Duell mit den zuvor ebenfalls sieglosen Jordaniern klappte plötzlich alles, was bislang schiefgelaufen war. Schröder gab den Ball im Angriff früher weiter, sodass auch Spieler offensiv in Erscheinung traten, die zuvor im Turnier abgetaucht waren. Bereits nach knapp zwei Minuten egalisierte Kleber mit sechs Punkten seine gesamte WM-Ausbeute. Nach einem getroffenen Dreier sprangen alle Ersatzspieler auf und standen jubelnd an der Bande. Schröder hatte zuvor bemängelt, dass die Gegner bislang „mehr Energie“ gehabt hätten und sich die Bank der Kontrahenten mehr füreinander freue.

Artikel 13 von 29