Klinsmann-Rückkehr in der Diskussion

von Redaktion

VfB sucht eine Führungspersönlichkeit – der Ministerpräsident schlägt den Ex-Profi vor

Stuttgart – Jürgen Klinsmann wird sich beim VfB Stuttgart nicht bewerben. Aber natürlich bekommt der frühere Bundestrainer das Chaos bei seinem Herzensclub mit. Erst der Abstieg, dann der peinliche Abbruch der Mitgliederversammlung und nun der Rücktritt von Präsident Wolfgang Dietrich: Die Schwaben schlittern von einer Krise in die nächste, und Klinsmann verfolgte das bisher still in seiner Wahlheimat Kalifornien, aber sicher nicht mit Freude. Die Voraussetzungen für eine Rückkehr des 54-Jährigen waren vielleicht noch nie so günstig wie derzeit.

„Wenn jemand vom VfB Stuttgart anruft– egal aus welchem Grund – wird er immer ans Telefon gehen. So war das auch in der Vergangenheit immer“, sagte sein Medienberater Roland Eitel gestern. Kurz darauf legte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann als bekennender VfB-Fan in seinem Werben um Klinsmann nach. „Ich fände, das wäre einfach eine super Lösung“, sagte der Grünen-Politiker. Über einem Foto von sich selbst mit StuttgartSchal hatte Kretschmann zuvor auf Facebook geschrieben, der VfB brauche jetzt eine Persönlichkeit mit Fußballkompetenz. Und da würde ihm auch jemand einfallen, „den ich letztes Jahr in Kalifornien getroffen habe und der den Brustring definitiv im Herzen trägt“. Damit spielte Kretschmann auf eine Begegnung mit Klinsmann 2018 an.

Fakt ist, dass nach dem Rückzug von Dietrich derzeit zentrale Führungspositionen beim Zweitligisten vakant sind. Zum einen soll auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 15. Dezember ein neuer Präsident gewählt werden. Zum anderen sucht der VfB einen Vorstandsvorsitzenden für seine schon länger ausgegliederte Fußball AG. Dafür galt zuletzt Fortuna Düsseldorfs Ex-Vorstandschef Robert Schäfer, als aussichtsreicher Kandidat.

Durch Dietrichs Rücktritt kommt allerdings neue Bewegung in die Suche – und somit Klinsmann ins Spiel. Dem gestaltungs- und innovationsfreudigen Ex-Profi dürfte der Job als mächtiger Vorstandschef sicher eher zusagen als das Amt des Präsidenten. Die sportliche Misere seines Ex-Clubs könnte für Klinsmann eine Herausforderung sein. Dafür müssten die Schwaben ihrem Ex-Profi kontaktieren. Einen Anruf aus der Clubzentrale würde Jürgen Klinsmann immer entgegennehmen.  dpa

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