Beckham und die Flamingos

von Redaktion

Ex-Superstar will als Investor den Florida-Club Inter Miami voranbringen – 2020 Start in US-Liga

Los Angeles – Was macht ein schwerreicher Fußballstar nach der Karriere? Richtig, er kauft sich einen eigenen Verein. So geschehen bei David Beckham. Der mittlerweile 44 Jahre alte Engländer gehört einer sechsköpfigen Investorengruppe an, die den amerikanischen Verein Club Internacional de Fútbol Miami (kurz: Inter Miami) besitzt. Im nächsten Sommer geht’s für den Verein so richtig los.

Bereits vor fünf Jahren trat der ehemalige Freistoßkünstler mit seiner Idee an die Öffentlichkeit, am liebsten hätte Beckham schon 2015 den Spielbetrieb in der amerikanischen Soccer-Liga aufgenommen. Doch so schnell geht das selbst in den Vereinigten Staaten nicht. Der Ex-Profi pumpt keinesfalls nur Geld in den Klub aus Florida, er fungiert auch als eine Art Sportdirektor. Beckham gab zwischenzeitlich im Gespräch mit dem „Miami Herald“ zu: „Ich dachte wirklich, ich würde ein Team ankündigen, und wir würden in einem Jahr spielen. Natürlich gab es frustrierende Momente, aber ich wusste immer, dass es sich lohnt.“ Also blieb Beckham hartnäckig.

Weil es in Miami selbst noch keine passende Spielstätte für den erfolgshungrigen Club gibt, sehen die Investoren einen Stadionneubau vor. Beckham und Co. würden die Arena für rund 25 000 Zuschauer am liebsten direkt an die Küste pflanzen, noch fehlt dafür aber die Genehmigung. Immerhin ging jüngst der Daumen für die Zwischenlösung nach oben: In Fort Lauderdale, rund 50 Kilometer nördlich von Miami, darf Inter für die ersten zwei Jahre ein bestehendes Stadion für die neuesten Ansprüche umbauen. Die Entwürfe liegen bereits vor, die 18 000-Plätze-Arena soll 60 Millionen Dollar kosten.

Der Begriff Fort Lauderdale dürfte bei so manchem deutschen und englischen Fußballfan Erinnerungen wecken. Bei den Strikers spielten zwischen 1977 und 1983 namhafte Akteure wie Gerd Müller, George Best, Gordon Banks und Bernd Hölzenbein. Jetzt soll an die glorreichen Zeiten von einst angeknüpft werden.

Bereits vor dem offiziellen Start von Inter Miami werden immer wieder große Namen wie Wayne Rooney, James Milner und Radamel Falcao gehandelt. Klar, Beckham hat beste Kontakte in die ganz oberen Etagen des Weltfußballs. Aber dem 44-Jährigen ist es auch ein Anliegen, auf den eigenen Nachwuchs zu setzen. Im Frühjahr scoutete der Retortenclub, dessen Logo in Pink, Schwarz und Weiß gehalten ist und zudem zwei Flamingos zeigt, deshalb über 6000 Nachwuchskicker, wählte letztlich die besten 150 für die Jugendteams von U 13 bis U 19 aus. Das erste Training begleitete der britische Superstar natürlich persönlich.

Was bislang noch fehlt, ist ein ambitionierter Trainer für das anspruchsvolle Projekt im Süden des Bundesstaates Floridas, das 2020 in der ersten US-Liga an den Start geht. Allerdings dürfte Beckham kaum Probleme haben, einen prominenten Namen für diese Position zu präsentieren.  jau

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