Zwischen Hoffnung und Zweckoptimismus

von Redaktion

FORMEL 1: Vor dem Großen Preis von Silverstone glaubt man bei Ferrari noch nicht an eine Wende zum Besseren

Silverstone – Es klingt nach nicht viel Glaube, wenn Sebastian Vettel momentan über Ferraris Siegchancen in der Formel 1 spricht. „Ich denke, dass wir bald ein Auto haben, das gewinnen kann“, sagte der viermalige Weltmeister vor dem Grand Prix von Großbritannien an diesem Wochenende, musste aber auch zugeben: „Wir haben schon noch sehr viel Arbeit vor uns.“

Seit weit über 300 Tagen wartet Vettel sehnsüchtig auf einen Triumph, zuletzt stand er Ende August 2018 im belgischen Spa ganz oben. Zwar reist der 32-Jährige als Vorjahressieger nach Silverstone, doch im Duell mit den überlegenen Dauersiegern von Mercedes sind die Aussichten auf dem Hochgeschwindigkeitskurs ziemlich trüb. „Wir erwarten nicht, dass Silverstone besonders gut zu unserem Auto passt“, sagte Ferraris Teamchef Mattia Binotto ganz offen.

Auf das Wetter kann Ferrari in England nicht setzen, denn für den Rennsonntag (15.10 Uhr/RTL und Sky) sind Maximaltemperaturen von 21 Grad vorhergesagt. Auch die Chance auf Regen besteht. Alles klingt nach idealen Voraussetzungen für die dominanten Mercedes, deren Lauf erst in Österreich von Temperaturen jenseits der 30 Grad gestoppt wurde.

„Glücklicherweise ist der Sommer in England eher für seine gemäßigten Temperaturen bekannt, weshalb die Kühlung für uns in Silverstone kein großes Problem darstellen sollte“, sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff gestern.

Ein kleines Aerodynamik-Update für die Autos von Vettel und Stallrivale Charles Leclerc soll nun bei Ferrari für etwas Besserung sorgen. Und längst sind nicht mehr nur die Silberpfeile für den gebürtigen Hessen die Gegner. Der 21-jährige Monegasse Leclerc verpasste in Österreich als Zweiter nur denkbar knapp seinen ersten Sieg in der Motorsport-Königsklasse. Auch in Silverstone wird der aufstrebende Youngster dem Routinier das Leben wieder schwer machen.

Im Vorjahr siegte Vettel beim Heimspiel seines britischen Dauerrivalen auch, weil sich Hamilton nach einem Kontakt mit Kimi Räikkönen unverschuldet drehte und sich von ganz hinten wieder vorarbeiten musste. Von 2013 bis 2017 hatte es im Herzen des britischen Motorsports – gut 100 Kilometer nordwestlich von London – zuvor gleich fünf Mercedes-Siege hintereinander gegeben. Vier holte Hamilton. dpa

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