München – Das war ein Krimi: Beim Großen Preis von Bayern, der CSI3*-Springprüfung bei Pferd International München auf der Olympia-Reitanlage in Riem, starteten am vierten und letzten Veranstaltungstag 50 Aktive im ersten Umlauf. Die besten 15 qualifizierten sich für den zweiten Umlauf, und da wurde es dann richtig spannend.
Vor vollen Tribünen und unter lautstarken Anfeuerungsrufen des Publikums gingen am Sonntag Top-Reiter wie Vielseitigkeits-Olympiasieger Michael Jung, Weltmeisterin Simone Blum und Nationenpreisreiter David Will an den Start. Am Ende triumphierte einer, der auf der Riemer Reitanlage quasi Stammgast ist. Seit vielen Jahren findet sich der Neuseeländer Bruce Goodin in München ein, schon zweimal konnte der vierfache Olympia-Teilnehmer den Großen Preis von Bayern für sich entscheiden, und er hat es wieder getan. Mit Backatorps Danny, einem elfjährigen holländischen Hengst, lieferte er sowohl im ersten als auch im zweiten Umlauf eine Nullrunde ab und kassierte damit verdient die goldene Schleife. „Goodin hat sich akribisch auf diesen Großen Preis vorbereitet, daran erkennt man die Stärke dieses Reiters“, lobte Parcourschef Werner Deeg. Auf Platz zwei landete der Tscheche Ales Opatrny, Dritter wurde Holger Wens aus Bad Laer auf Conner. Bester Bayer war Denis Nielsen von der Reitakademie München, der sich mit DSP Cashmoaker auf Platz sieben setzte.
Auch in der höchsten Dressur des Tages, der CDI5* Grand Prix Kür, ging der Sieg an eine Reiterin, die in Riem schon mehrfach triumphieren konnte. Jessica von Bredow-Werndl, Mannschafts-Weltmeisterin aus dem oberbayerischen Aubenhausen, zeigte mit TSF Dalera BB eine Runde, die es sowohl vom Schwierigkeitsgrad als auch von der Choreographie in sich hatte. „Ich habe die Galopptour umgestellt, sie ist jetzt noch schwieriger als vorher“, so die junge Mutter. Auf Platz zwei rangierte die Frankfurter Dressurqueen Dorothe Schneider mit Showtime, gefolgt von der sechsfachen Olympiasiegerin Isabell Werth mit Emilio sowie Benjamin Werndl aus Aubenhausen, der Famoso OLD gesattelt hatte.
Bereits zwei Mal konnte Dorothee Schneider das Finale des Nürnberger Burg-Pokals gewinnen. Bei Pferd International München erkämpfte sie sich mit Nachwuchshoffnung Lord Fittipaldi erneut das begehrte Finalticket für die Festhalle in Frankfurt – und das war eine Aufholjagd, wie sie im Buche steht: Nachdem sich die beiden am Samstag nur haarscharf mit Platz elf für das Finale qualifiziert hatte, drehte die Reiterin gestern den Turbo auf. Mit dem Hengst meisterte sie Lektion für Lektion fehlerfrei und setzte sich an die Spitze des Feldes.