Wolfsburg – Schon bei der hastigen Rückreise zählte für Eintracht Frankfurt jede Minute. Kurzer Charterflug statt langer Busfahrt in die Nacht hinein – die Hessen müssen im Endspurt mit ihren Kräften haushalten. Und angesichts der aktuellen Terminhatz zwischen Bundesliga und Europa League behielt Trainer Adi Hütter nach dem 1:1 beim VfL Wolfsburg seine Enttäuschung bei sich.
„Wenn man unser Pensum in diesem Jahr betrachtet, muss man auch mal mit einem Punkt zufrieden sein“, sagte der Österreicher, auf den für die Gäste unglücklichen Spielverlauf blickend. Denn erst in der Schlussminute hatten die Niedersachsen durch ein Tor ihres aufgerückten Abwehrchefs John Anthony Brooks die Frankfurter Führung durch Jonathan de Guzman (78.) ausgeglichen.
Letztlich das Resultat einer physischen, in den Schlussminuten aber auch mentalen Müdigkeit, der Kraftakt vom 2:0-Triumph im Viertelfinal-Rückspiel gegen Benfica Lissabon wirkte da nach. Sogar bei Torhüter Kevin Trapp: „Ja, wir waren müde, gar keine Frage.“ Und so ist beim Eintracht-Coach vor den beiden Heimspielen gegen Hertha BSC am Samstag sowie gegen den FC Chelsea am 2. Mai Fingerspitzengefühl bei der Belastungssteuerung gefragt.
Hütter bleibt positiv: „Natürlich ist das ein absolutes Mammutprogramm. Aber wir sind ja bislang gut durchgekommen.“ Eine glatte Untertreibung, denn die Hessen sind der Qualifikation für die Champions League nahe. Durch das Remis in Wolfsburg wuchs der Vorsprung des Tabellenvierten auf den nächsten Verfolger Mönchengladbach auf zwei Punkte an – plus besserer Tordifferenz. Entzerrt wird der Spielplan in der 33. Runde: Um sich vom zweiten Spiel gegen Chelsea angemessen erholen zu können, spielt Frankfurt am Sonntag, 12. Mai (18 Uhr), statt am Samstag, 11. Mai (15.30 Uhr) gegen Mainz.
Der völlig verpatzte Saisonstart des Pokalsiegers hat angesichts des aktuellen Stresses ganz offensichtlich etwas Gutes. Nach dem blamablen Pokalaus in Runde eins beim Viertligisten SSV Ulm 1846 (1:2) sind nun Termine zur Erholung frei. sid