Schneller als die meisten Läufer

von Redaktion

Wie schnell ist ein Geher? Ziemlich schnell. Carl Dohmann ist mal bei einem Silvester-Halbmarathon in Rastatt als Geher bei einem Lauf gestartet: „Ich lag im Mittelfeld – obwohl die Strecke nicht viel Asphaltanteil hatte und fürs Gehen nicht so geeignet war.“

Seine Bestleistungen: 19:45,46 Minuten über 5000 Meter, 40:06,44 Minuten über 10 000 Meter. Im Schnitt also um die vier Minuten pro Kilometer. Das schafft man als Läufer nur, wenn man schon ganz gut trainiert und noch jung ist.

Über die 20 Kilometer hat Dohmann 1:21:26 Stunden stehen, auf Halbmarathon (21,1 km) hochgerechnet eine Zeit klar unter 1:30 Stunden – bei jedem Volkslauf wäre man im Vorderfeld mit dabei. Die 50 Kilometer ging Dohmann im Jahr 2017 in 3:45:21 Stunden – für viele Marathonläufer ist es unerreichbar, in dieser Zeit 42 Kilometer hinter sich zu bringen. Weltrekordhalter ist der Franzose Yohann Diniz, der das 50-km-Gehen 2014 in 3:32:33 Stunden bewältigte – bei einem Marathon würde er an der Drei-Stunden-Marke kratzen. Deutscher Rekord sind seit sechzehn Jahren 3:37:46 von Andreas Erm. Ronald Weigel, der heutige Bundestrainer, hatte 3:38:17 als Bestleistung (1986/damals Weltrekord) – in der ewigen Weltbestenliste noch immer Platz 22. Am rasantesten war die Weltrekordentwicklung in den 80er-Jahren. Zwischen 1989 und 2000 herrschte Stagnation.

Die Frauen sind mittlerweile auch über die 50 Kilometer unterwegs (bei EM und WM). Die Chinesin Liu Hong war vor einem Monat die Erste unter vier Stunden (3:59:15). Fünf der Top Sechs sind Chinesinnen. Mithalten kann noch die Portugiesin Ines Henriques.  gük

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