Die gelbe Gefahr

von Redaktion

Beim Gastspiel des FC Bayern in Freiburg muss ein Trio aufpassen

VON MARC BEYER

München – Als Niko Kovac am Donnerstag endlich auf den SC Freiburg angesprochen wurde, wirkte er geradezu dankbar. Beim FC Bayern gibt es ständig alles Mögliche zu kommentieren, da kann so eine Kleinigkeit wie das nächste Auswärtsspiel schon mal in den Hintergrund rücken. Dabei sind die Breisgauer zurecht als tückischer Gegner bekannt, nicht nicht nur wegen der sehr speziellen Maße des Spielfeldes, das das kleinste der Liga ist und von der DFL nur per Ausnahmegenehmigung zugelassen ist. „Freiburg spielt sehr euphorisch“, erinnert Kovac. Ein Heimspiel gegen die Bayern, dazu die Frühlingssonne – beim Gastgeber freut man sich sehr auf den Samstag.

Beim Gegner freut man sich auf den darauffolgenden Samstag. Dann kommt Borussia Dortmund in die Münchner Arena, zu einer Partie, die der Bayern-Trainer einen „Clasico auf Augenhöhe“ nennt. So was hat man in den vergangenen Jahren ja nicht erlebt, zumindest in der Bundesliga. Ein Spiel im April, bei dem es ernsthaft um etwas geht. Vielleicht sogar um alles.

Und deshalb kann man sich in Freiburg gar keinen Fehler erlauben. Beide Spitzenclubs, Bayern und Borussen (die gegen den VfL Wolfsburg spielen), kalkulieren mit drei Punkten, um in einer Woche gleichauf zu sein. Und beide müssen diesen Samstag aufpassen, sich nicht selbst zu schwächen. Beim BVB ist Außenverteidiger Achraf Hakimi mit vier Gelben Karten belastet, aber für den Marokkaner ist das Risiko vergleichsweise überschaubar – er spielt zurzeit selten. Beim FC Bayern ist das Risiko größer. Mit David Alaba, Joshua Kimmich und Thiago müssen gleich drei Stammkräfte sich hüten. Welch böse Folgen der Verlust eines einzigen Schlüsselspielers in einer entscheidenden Partie haben kann, mussten die Bayern gerade erst erleben. Gegen Liverpool war Kimmich gesperrt, sein Vertreter Rafinha am ersten Gegentor maßgeblich beteiligt.

17 Treffer haben die Bayern zuletzt gegen Mönchengladbach, Wolfsburg und Mainz erzielt. „Nach vorne sieht das sehr gut aus, nach hinten sind wir auch stabiler geworden“, sagt Kovac. Es hat sich vieles gefügt in den letzten Monaten. Auch personell ist die Lage momentan so entspannt wie selten um diese Jahreszeit. Bis auf Jungprofi Alphonso Davies (Bänderdehnung im Knie), Senior Arjen Robben (Wadenprobleme) und den langzeitverletzten Corentin Tolisso (nach Kreuzbandriss wieder im Training) hat der Coach die volle Auswahl. Als Letzte nahmen am Donnerstag der Kolumbianer James nach seiner strapaziösen Asien-Reise sowie David Alaba den Betrieb wieder auf. Der Österreicher hatte wegen muskulärer Beschwerden die Länderspiele sausen lassen und steht nun für Freiburg bereit. Gelb sollte er dort aber nicht sehen.

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