„München bedeutet Omas Essen“

von Redaktion

Golfspielerin Isi Gabsa über ihren Start auf der US-Tour und die alte Heimat

München – Die gebürtige Münchnerin Isi Gabsa spielt seit Ihrer frühen Kindheit Golf und hat sich bis auf die LPGA-Tour vorgearbeitet, auf der sie letzte Woche ihr erstes Turnier auf US-Boden in Phoenix bestritt (und den Cut um zwei Schläge verpasste). Im Interview erzählt die in Florida lebende Gabsa (23), welches Erfolgsrezept sie in die US-Profigolf-Tour der Damen gebracht hat, welche Pläne sie hat und was sie mit der bayerischen Landeshauptstadt verbindet.

Mit vier Jahren hatten Sie zum ersten Mal einen Golfschläger in der Hand. Wann kam der große Ehrgeiz?

Wir waren früher mit meinen Brüdern zusammen auf dem Golfplatz und haben da weniger daran gedacht, mal Profi zu werden. Mit sechs Jahren habe ich dann meinen Eltern den Wunsch mitgeteilt, dass ich Profi werden möchte.

2019 sind Sie nun auf der LPGA Tour angekommen. Ist das für Sie eine persönliche Erfolgsgeschichte?

Auf jeden Fall. Mein letztes Jahr auf der (Anm. unterklassigen) Symetra-Tour war richtig gut. Bei der LPGA mitzuspielen, ist wahnsinnig cool.

Wie beurteilen Sie Ihren Einstieg in Ihr Rookie-Jahr auf der LPGA-Tour?

Mit den Vic Open als erstes LPGA-Turnier (Platz 17) bin ich sehr zufrieden gewesen. Auch mit den Australian Open (Platz 47) war ich zufrieden. Natürlich sieht man als Golfer immer irgendwelche Dinge, die besser hätten laufen können. Aber dazu habe ich noch etwas Zeit. Jetzt fängt die Saison richtig an.

Wie sehen Sie 2018?

Da blicke ich mit viel Freude zurück. Vor allem die letzten vier Turniere haben mir viel Erfahrung gebracht. Es war damals ein wahnsinniger Stress, mich unter den TOP-10 zu halten. Vor dem letzten Turnier war ich draußen und musste mich wieder reinspielen. Es kam letztendlich auf den letzten Schlag an, ob ich meine Tour-Karte für 2019 in der Hand habe oder nicht. Die Erfahrung gemacht zu haben, unter diesem Druck zu spielen, war cool. Ich bin mir ziemlich sicher, dass mir das weiterhilft.

Was war Ihr Schlüssel zum Erfolg?

Ich habe ein bisschen mein Training umgestellt und den Trainer gewechselt. An den Pitches habe ich sehr viel gearbeitet. Mein Pitchen war das Ausschlaggebende.

Was haben Sie sich für Ihr Premierenjahr auf der LPGA vorgenommen?

Ich möchte einen guten Start in den USA erwischen. Und logischerweise würde ich gerne meine Karte halten.

Wie ist denn heute Ihr Bezug zu Deutschland?

Ich bin in München geboren, meine Familie wohnt dort. Auch mein großer Bruder ist gerade wieder dorthin zurückgezogen. Ich bin wahnsinnig gerne in Deutschland. Allerdings leider nicht mehr so oft, weil sich für mich das meiste in den USA abspielt. Ich freue mich aber immer, heimzukommen.

Welche Rolle spielt München als Ihr Geburtsort?

Meine Großeltern wohnen in Geretsried. Früher war ich sehr oft in dort. Für mich bedeutet München Omas Essen.

Wo gefällt es Ihnen besser: In den USA oder in Deutschland?

Ich bin wahnsinnig gerne in den USA. Sonst kann man auf der LPGA-Tour ja nicht spielen. Es ist einfacher, während der Saison hier zu sein. Ich teile mir ein Appartement mit einer anderen Spielerin. Aber ich freue mich jedes Mal, wenn ich nach Deutschland nach Hause komme. Langfristig weiß ich nicht, wohin die Reise mich führt. Das entwickelt sich wahrscheinlich in mehrerlei Hinsicht. Man wird erst dann sehen, wo ich langfristig lande.

Interview: Robert M. Frank

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