Stuttgart – Dass sogar Weltsportlerin Simone Biles in der Porsche-Arena ihre Bodenübung interessiert verfolgte und am Ende nicht mit Beifall sparte, erfüllte Elisabeth Seitz mit großem Stolz. „Simone ist eine Inspiration für uns alle. Sie zeigt, was in unserer Sportart alles möglich ist“, sagte die deutsche Mehrkampf-Meisterin und aktuelle Weltcup-Dritte mit glänzenden Augen über die Rekord-Turn-Weltmeisterin aus den USA.
Aber für den sportlichen Erfolg ist Inspiration nur eine wichtige Antriebsfeder, gesundes Selbstbewusstsein eine andere unabdingbare Voraussetzung – und damit war die Stuttgarterin nach ihrem gelungenen Heimspiel beim DTB-Pokal bis zum Bersten gefüllt: „Zehn Jahre bin ich jetzt dabei – und immer noch da“, sagte die Olympia-Vierte von Rio de Janeiro 2016. Seit meiner WM-Bronzemedaille im letzten Jahr am Stufenbarren habe ich Power ohne Ende.“
Hätte es die Pädagogikstudentin früher sieben Monate vor einem Highlight wie der Heim-WM im Oktober in Stuttgart mit dem Training fast schon übertrieben, tritt sie jetzt eher ein wenig auf die Bremse. Die europäischen Titelkämpfe Mitte April im polnischen Stettin lässt Seitz aus, auch um ihre aufgestockten Übungen weiter zu perfektionieren. Was auch das Verletzungsrisiko vor dem Top-Event in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle reduziert. „Die Form halten ist wichtig, aber das oberste Ziel ist es, gesund zu bleiben“, stellte nach Rang drei im Weltcup klar. Da passen Auftritte wie der am kommenden Samstag bei einer gut dotierten Turnshow in London besser in den Fahrplan bis zur WM. sid