Leverkusen – Peter Bosz blieb äußerlich gelassen, kommentierte mit ruhiger Stimme die 1:3-Pleite gegen Werder Bremen. Dass es in dem Trainer von Bayer Leverkusen aber gewaltig brodelte, war aus jeder Silbe herauszuhören. „So ein Spiel will ich nicht noch einmal sehen, das habe ich meinen Spielern auch so gesagt“, sagte der Niederländer nach dem herben Rückschlag der Werkself im Kampf um einen Champions-League-Platz.
„Wir wollen ganz oben dabei sein, dann müssen wir aber anders auftreten. Das war das erste Mal, dass ich meine Mannschaft so habe spielen sehen. Ich hoffe, dass sie daraus lernt. Das darf nie wieder passieren“, ereiferte sich Bosz, der nach dem Match sogar seinen Kollegen Florian Kohfeldt korrigierte.
Der Bremer Trainer hatte angesichts der kurzen Sturm-und Drangphase der Leverkusener in Hälfte zwei nicht zuletzt aus Höflichkeit gesagt, dass Bayer Leverkusen durchaus einen Punkt verdient gehabt hätte. Dem widersprach Bosz vehement: „Wir hatten heute keinen Punkt verdient. Nicht so, wie wir gespielt haben.“
Die Schläfrigkeit der Hausherren, die kein Mittel gegen den nahezu perfekten Konterfußball der Grün-Weißen parat hatten, nutzen der überragende Max Kruse und Milot Rashica gnadenlos aus. Der Anschlusstreffer von Leon Bailey kaschierte nur kurz die Hilflosigkeit der Werkself, die zu keinem Zeitpunkt an ihre zumeist überzeugenden Auftritte in der Rückrunde, darunter ein 3:1 gegen die Bayern, anknüpfen konnte.
Dass der zuletzt überragende Jung-Nationalspieler Kai Havertz wegen einer Magenverstimmung in der ersten Hälfte nur auf der Bank saß, wollte Bosz nicht als Entschuldigung für den uninspirierten Auftritt seines Teams gelten lassen: „Das hatte nichts damit zu tun und darf keine Ausrede sein.“
Seine Spieler gabe sich immerhin einsichtig. „Wir waren schlechter als die Bremer. Wir haben keinen guten Fußball gespielt. Ich bin bedient“, sagte der gebürtige Bremer Julian Brandt. sid