„Es wird noch weitere Beschuldigte geben“

von Redaktion

Österreichisches Bundeskriminalamt schließt jedoch aus, dass weitere WM-Starter betroffen sind

Wien – Das österreichische Bundeskriminalamt erwartet, dass sich der Doping-Skandal rund um die Nordische Ski-WM im österreichischen Seefeld und den Erfurter Sportarzt Mark S. ausweitet. „Ich bin überzeugt davon, dass es noch weitere Beschuldigte geben wird“, sagte der leitende Ermittler Dieter Csefan. Er schließt nicht aus, dass weitere Athleten Blutdoping gestehen werden, „weil sie mit einer Selbstanzeige verhindern, dass sie eingesperrt werden. Die Verdunklungsgefahr als Haftgrund fällt weg.“

Nach den Razzien in Tirol und Thüringen waren unter anderem fünf Ski-Langläufer in den Fokus der Ermittler gerückt. Sie haben alle Blutdoping gestanden. Zudem offenbarte sich gestern der estnische Langläufer Algo Kärp (siehe nebenstehender Bericht). Vor dem Hintergrund der Operation Aderlass gaben auch zwei österreichische Radprofis zu, gedopt zu haben.

Weitere WM-Teilnehmer sind laut Csefan nicht betroffen: „Wir können ausschließen, dass es weitere Athleten in Seefeld gegeben hat, die von dieser Organisation bedient worden sind.“ Das gelte nach derzeitigem Ermittlungsstand auch für österreichische Betreuer. „Nach unseren Beobachtungen waren keine Betreuer oder Funktionäre betroffen.“

Csefan zeigte sich erstaunt, mit welcher Dreistigkeit die mutmaßlichen Drahtzieher und die Sportler vorgegangen seien. „Das läuft schon seit Jahren, da gab es kein Unrechtsbewusstsein“, sagte der Kriminalbeamte. Wie man aus den Vernehmungen wisse, bestehe der Kontakt der österreichischen Langläufer Max Hauke und Dominik Baldauf zu dem Arzt schon seit Jahren.

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