SCHWEDENHAPPEN

Schlaflos in Stockholm

von Redaktion

Are ist nicht aus der Welt, nur eben sehr weit nördlich, genau genommen fast an der Grenze zu Lappland. Gewöhnlich dauert eine Reise aus München nach Mittelschweden einen halben Tag, manchmal aber auch einen Tag und eine Nacht. Es herrschte zwei Tage vor WM-Beginn Snö kaos, also Schneechaos nicht nur in Deutschland auch in Schweden. Jetzt ist es um diese Zeit nicht unüblich, dass es schneit, allerdings erstaunlich, welche Probleme der wintererprobte Skandinavier damit hat. Wer am Sonntag nach Are anreisen wollte, benötigte Ausdauer, sehr große Ausdauer.

Die deutschen Abfahrer um Josef Ferstl verbrachten den Tag und die Nacht vor allem mit Warten. Warten auf einen Flieger und aufs Gepäck. Der Flug von München nach Stockholm startete mit sieben Stunden Verspätung, der weiter nach Östersund gar nicht, weil es die Schweden nicht schafften, den Flughafen von ein paar Zentimetern Neuschnee zu befreien. Außerdem hatten weder Koffer noch Ausrüstung den Weg in den Norden geschafft.

Als Zeitvertreib diente den deutschen Skirennfahrern vor allem Essen in diversen Flughäfen, zuerst in München mit Sushi und dann sehr viel später in Stockholm in der Filiale einer großen Fastfoodkette.

Es hat sich als sehr weitsichtig erwiesen, dass der Deutsche Skiverband neben Ferstl trotz fehlender Qualifikationskriterien auch Manuel Schmid und Dominik Schwaiger mitgenommen hat. Die Schafkopfrunde war fast komplett, ein vierter Mann fand sich dann noch, um schon mal die Pause zwischen zwei Mahlzeiten mit Solo, Wenz und Sauspiel zu überbrücken. Bis am Montagmorgen der erste Zug Richtung Are abfuhr, gab es noch die Übertragung des Super Bowl. Schlaflos in Stockholm – nicht die optimale Vorbereitung auf die WM, aber eine unvergessliche sicherlich.

Elisabeth Schlammerl

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