Bad Tölz – Neuer Trainer, neues Spielsystem, neue Spieler: Trotzdem treten die Tölzer Löwen im Abstiegskampf der DEL2 auf der Stelle. Zwar schlugen sie im Heimspiel am Freitag die Heilbronner Falken mit 2:1, mussten sich aber am Sonntag beim EC Bad Nauheim mit 2:6 geschlagen geben. Weil die Konkurrenz um Rang zehn nicht schläft, ist der Rückstand auf den Pre-Playoff-Platz wieder auf neun Punkte angewachsen.
Der neue Trainer ist trotzdem nicht unzufrieden. Zum einen, weil seine Marschroute angenommen und umgesetzt wird. Beattie präferiert eine deutlich offensivere Spielweise als sein Vorgänger Markus Berwanger, lässt den Spielern mehr Freiraum. Zum anderen, weil Tölz die knappe 2:1-Führung gegen Heilbronn mit „kompakter, harter Defensivarbeit und sehr diszipliniert“ über die Zeit rettete.
Trotz der klaren Niederlage nimmt er auch vom Auftritt in Nauheim Positives mit. „Wir waren im ersten Drittel gut, haben viele Zweikämpfe gewonnen“, sagt Beattie. Die Löwen legten auf 2:1 vor, hatten gute Chancen. Neuzugang Tyler Gron, zweitbester Torjäger bei Kassel, bevor er dort suspendiert wurde, könnte Tölz beim Abschluss weiterhelfen. Er und Verteidiger Florian Kraus – ebenfalls aus Kassel – wurden geholt, um die Ausfälle von Kapitän Philipp Schlager und Verteidiger Andreas Schwarz zu kompensieren. Kraus (23) ist ein defensiver Verteidiger, der Routinier Schwarz aber noch nicht eins zu eins ersetzen kann. Gron ist ein Stürmer mit guten Laufwegen, er holte gegen Heilbronn etliche Chancen heraus.
In Nauheim brachte er jedoch keine Wende zum Guten. Nach dem 2:2 und der erneuten Führung der Roten Teufel kassierte der Deutsch-Kanadier nach einer Strafzeit und einem nicht geahndeten Stockstich vier weitere Strafminuten. Das Powerplay nutzte Nauheim für drei Überzahltore zum 6:2 – die Vorentscheidung. Beattie: „Wir haben nach dem 2:3 die Zweikämpfe und den Fokus verloren.“ NICK SCHEDER