Nürnberg –- In der Trostlosigkeit des Tabellenkellers keimt beim 1. FC Nürnberg wieder Hoffnung. Der erste Punktgewinn nach zwei quälenden Monaten in der Fußball-Bundesliga soll den Franken vor dem Zitterduell bei Hannover 96 die Wende im Abstiegskampf bescheren. „Das war für uns ein ganz, ganz wichtiger Punkt, weil es eines zeigt: Wie charakterstark die Mannschaft ist, über was sie verfügt, und das ist ein Riesenspirit“, sagte Trainer Michael Köllner nach dem 1:1 gegen Werder Bremen. Mikael Ishak hatte acht Minuten vor dem Schlusspfiff für den Ausgleich gesorgt. Das 1:0 für Werder hatte Johannes Eggestein erzielt (63.).
Ihre Serie ohne Bundesligasieg bauten die Nürnberger aber auf nunmehr 14 Spiele aus. Der gerade mal zwölfte Saisonpunkt soll beim FCN aber Signalwirkung haben.
Im Schneckenrennen um den Klassenerhalt schoben sich die Nürnberger auf den vorletzten Tabellenplatz. Die Nichtabstiegsränge liegen noch immer in Reichweite. „Für die Moral, für den Kopf war das sehr, sehr wichtig“, bewertete Offensivspieler Sebastian Kerk das erste Erfolgserlebnis nach sechs Niederlagen in Serie. „Wir müssen wegkommen, auf die Tabelle zu gucken. Wir müssen schauen, dass wir die Spiele einzeln so annehmen, wie sie sind“, empfahl Verteidiger Enrico Valentini nach dem 20. Spieltag. „Wenn man unten drinsteht, muss man bissig, aggressiv und teilweise auch mal dreckig sein. Das haben wir in der Hinrunde öfter mal vermissen lassen“, bemängelte Kerk. Einsatz zeigte der „Club“ diesmal: Am Ende waren Christian Mathenia, Tim Leibold, Matheus Pereira, Ewerton sowie Valentini und Georg Margreitter angeschlagen.
Der Knockout von Mathenia war ein Schreckmoment gewesen: Der Schlussmann der Franken war nach einer Ecke in der 60. Minute mit Bremens Theodor Gebre Selassie zusammengeprallt und blieb erst mal regungslos auf dem Rasen liegen. Verteidiger Georg Margreitter lief sofort zu Mathenia und kümmerte sich um ihn. „Er war kurz weg, glaube ich“, sagte Teamkollege Enrico Valentini. „Er hat an der Zunge geblutet, ich glaube, er hat sich auf die Zunge gebissen.“
Mathenia war schon in der 20. Minute mit dem Bremer Martin Harnik sowie seinen Teamkollegen Tim Leibold und Ewerton zusammengeprallt. Der 26-Jährige ist aber hart im Nehmen und spielte die Partie dennoch durch. „Mir tut alles weh, das Bein und der Kopf“, sagte der Torwart nach dem Abpfiff. dpa