Bayerns aktive Erholung

von Redaktion

Münchner Basketballer gewinnen in Göttingen 84:71 und holen den 16. Sieg in der BBL

VON FABIAN RIESE

Göttingen – Ein Gutes hatte es ja doch, dass die Basketballer des FC Bayern am Wochenende nicht mehr dabei waren, beim Pokal der BBL: Man hatte mal wieder ein bisschen Ruhe. Vier Tage lang keine Reise, kein Spiel – das gab es nicht oft in dieser Spielzeit, in der die Münchner in gut dreieinhalb Monaten schon 37 Pflichtspiele absolviert haben. Den 37. brachten die Bayern entsprechend souverän hinter sich. Bei der BG Göttingen feierte das Ensemble von Trainer Dejan Radonjic einen 84:71 (45:32) Erfolg. Sieg Nummer 16 im 16. Auftritt in der BBL – womit nun also nur noch ein Erfolgserlebnis fehlt zur makellosen Vorrunde.

Und noch eine gute Nachricht gab es für den deutschen Meister: der zuletzt arg gebeutelte Kader konnte ein bisschen zu Kräften kommen. Der zuletzt kranke Vladimir Lucic machte in Göttingen schon wieder mit. Im Euroleague-Spiel am Freitag (18 Uhr) bei Khimki Moskau wird dann wohl auch der leicht angeschlagene Maodo Lo wieder zurückkehren. Was Radonjic die Arbeit dann doch einfacher macht.

Beim Nachholspiel in Göttingen am ungewohnten Dienstagstermin ließen die Bayern dann auch von Beginn an, wenig Zweifel daran, dass der schöne Startrekord nicht gerade in Niedersachsen abreißen sollte. Ende des ersten Viertels setzten nemanja Dangubic, Petteri Koponen, Derrick Williams und Braydon Hobbs mal so eben vier Dreier ins Schwarze. Schwups hatte der Titelfavorit zehn Punkte zwischen sich und die Gastgeber gelegt (22:12) – das war schon mehr als eine Ansage. Da konnte es sich Radonjic auch getrost leisten, sein Ensemble munter durchzurotieren. Solche Chancen hatte der Montenegriner in der ersten Saisonphase zuverlässig liegen gelassen. Gestern hatten schon zur Pause alle zwölf Profis in seinem Aufgebot Punkte gesammelt.

Und für derlei Gelegenheiten reicht die Qualität der Münchner Bank ja allemal. Hobbs kam, versenkte einen Dreier und verteilte ganz nebenbei noch vier Assists. Für Alex King reichten gut fünf Einsatzminuten immerhin um Kollege Williams im Rennen um den spektakulärsten Dunk entschlossen den Kampf anzusagen.

Den Gastgebern bliebe vor 3289 Zuschauern trotz aufopferungsvollem Kampf nicht viel mehr als kleine Muntermacher. Basketball ist, so sagt man, ein Spiel der Läufe. Mal ein 6:0, mal ein 7:0. Meistens hatte das mit dem US-Boy Derek Willis (21 Punkte) zu tun, der sich mit seinem Münchner Fast-Namensvetter Derrick Williams (16) einen interessanten Kampf um die Scorerkrone des Tages lieferte. Solche Dinge sind schön für die heimischen Fans. Aber wirklich ernsthaft kitzeln konnten die Göttinger den prominenten Gast dann doch nicht.

Weil die bemerkenswert konzentrierten Bayern halt auch immer dann, wenn es notwendig war, auch ihre Antwort hatten. So wie im Schlussviertel als Dennis Kramer den Göttinger Rückstand mal kurz in den einstelligen Bereich bugsiert hatte(58:66). Korbleger Stefan Jovic, Dreier von Vladimir Lucic – schon waren aus acht Punkten Differenz wieder deren 13 geworden.

Die Bayern konnten sich freuen. Wohl wissend, dass härtere Zeiten wieder kommen werden. Am Freitag schon, in der Euroleague bei Khimki Moskau.

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