Williams führt die Bayern zum Sieg

von Redaktion

Der ehemalige NBA-Profi ist mit 28 Punkten der Matchwinner beim 88:84 über Zalgiris Kaunas

VON PATRICK REICHELT

München – Grün, so sagt man, ist die Farbe der Hoffnung. Als die Basketballer des FC Bayern am Freitagabend den Audi Dome betraten, hatte Grün freilich eine ganz andere Botschaft. Dieser Abend´, so signalisierten die auffällig vielen grün gewandeten Menschen auf der Tribüne, konnte ein hitziger werden. Zumal es eine ziemlich stimmgewaltige Fangemeinde war, die Zalgiris Kaunas da zu diesem Euroleague-Abend mitgebracht hatte.

Doch die Bayern zeigten ich davon bemerkenswert unbeeindruckt. 88:84 (46:38) tangen sie den litauischen Traditionsklub am Ende in einem begeisternden Basketballspiel nieder. Sechster Sieg, die Bilanz ist wieder ausgeglichen – man darf im Audi Dome weiter von höheren Zielen in Europa träumen.

Dabei wurde an diesem zwölften Euroleague-Abend dieser Saison schnell deutlich: Beide Teams hatten eine ähnliche Idee, wie man letztlich zum Erfolg kommen konnte. Hinten dicht, so lautete erst einmal die Devise. Was zunächst vor allem den Bayern gelang. Das Team von Trainer Dejan Radonjic, bei dem Youngster Marvin Ogunsipe überraschenderweise den verletzten Davin Booker ersetzte, verteidigte in Halbzeit eins nahe an der Perfektion. Praktisch keinen einfachen Wurf der Gäste ließ man zu. Oftmals musste der Vorjahres-Dritte der Euroleague aus dem Basketball-Olymp Litauen unmittelbar vor Ablauf der Wurfuhr in schwerer Bedrängnis abdrücken. Ein ums andere Mal saßen diese Versuche allerdings auch. Weshalb Zalgiris zur Pause in Schlagdistanz blieb (46:38),

Es war absehbar, dass die Gäste eine Reaktion zeigen würden und sie zeigten eine Reaktion. Das Ensemble von Trainer Sarunas Jasikevicius kam mit viel größerer Aggressivität aufs Feld zurück. Die Bayern brauchten ein Weilchen um sich auf die neue Gangart einzustellen. Lange genug immerhin, bis das schöne Polster dahin war. Und ganz plötzlich war die Partie, die bis dahin eine ziemlich eindeutige Richtung hatte, ein rasantes, teilweise hochklassiges Basketballspiel geworden.

Die Frage war: Konnten die Männer um den wieder einmal unwiderstehlichen NBA-Import Derrick Williams (27 Punkte) noch einmal an die Form der Vorwoche anknüfen? Seinerzeit war man gegen Khimki Moskau zwischenzeitlich ebenfalls schwer in Bedrängnis geraten und schaukelte den Sieg doch bemerkenswert kühl nach Hause. Genau die Qualität eben, die in der sportlich so engen Euroleague am Ende zwischen Playoff und Niemandsland entscheiden wird.

Es ließ sich gut an; Williams punktete sowieso. Und auch Vladimir Lucic sammelte gleich neun seiner elf Punkte in der Schlussphase. Dóch letztlich war es natürlich wieder einmal Williams, der von der Freiwurflinie den Deckel auf eine begeisternde Partie setzte.

Die nächste soll am Sonntag folgen. Dann ist Vizemeister Alba Berlin zum Bundesliga-Gipfel im Audi Dome zu Gast.

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